Die britische Bankenaufsicht ist den Instituten mit ihren Vorstellungen zur Umsetzung von Basel III nach einer Konsultation entgegengekommen. Wie die bei der Bank of England angesiedelte Prudential Regulation Authority (PRA) mitteilte, gab es im Vergleich zu den ursprünglichen Vorschlägen des Regulierers wesentliche Veränderungen.

Demnach wird die Kreditvergabe an kleine und mittelgroße Unternehmen nicht, wie zunächst vorgesehen, durch zusätzliche Kapitalanforderungen erschwert. Man habe vielmehr Verbesserungen vorgenommen, um die operativen Belastungen zu vermindern und die Kreditvergabe an Mittelständler zu erleichtern, verlautbarte die PRA.

„Die britische Herangehensweise an Basel III verschafft den Banken aus der Risikoperspektive mit Sicherheit mehr Spielraum, wenn sie Kredite an Mittelständler vergeben, oder an Verbraucher, etwa in Form von Wohnimmobiliendarlehen“, sagte Charlie Browne, Head of Market Data, Quant & Risk Solutions beim Finanzsoftwareanbieter GoldenSource.

Die PRA erlaube den Instituten, statt einer standardisierten Herangehensweise ihre eigenen Modelle zu verwenden, sagte Browne. „Das solle es für normale Menschen und Unternehmer einfacher machen, Zugang zu Finanzierungen zu bekommen“, fügte er hinzu. „Das steht ziemlich im Einklang mit der politischen Rhetorik, die in den vergangenen zwei Monaten aus 11 Downing Street kam.“ Dort befindet sich der Dienstsitz von Schatzkanzlerin Rachel Reeves.

„Wir haben nach der Konsultation eine Reihe wichtiger Veränderungen vorgenommen, und das daraus hervorgehende Paket wird Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit fördern und zugleich sicherstellen, dass Großbritannien in Übereinstimmung mit internationalen Standards steht,“ ließ sich PRA-Chef Sam Woods zitieren.

Auch für Infrastruktur-Exposures und Handelsfinanzierungen wird es keine zusätzlichen Kapitalanforderungen geben. Alles in allem steigen die Tier-1-Kapitalanforderungen den Angaben der Behörde zufolge ab Januar 2030 um weniger als 1%.