Die europäische Bankenabgabe hat die großen Kredit­institute in Deutschland im ersten Halbjahr fast überall stärker belastet als im Vorjahr. Mit Ausnahme der DekaBank und der schrumpfenden Nord/LB legten die Geldhäuser im laufenden Jahr mehr zurück als zuvor, wie aus den Halbjahresberichten und weiteren Angaben der Institute folgt. Dreistellige Millionenvolumen wendeten jeweils die Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank, DZ Bank und die größten Landesbanken LBBW und BayernLB auf. Besonders stark stieg die Last der Deutschen Bank und der BayernLB. Auch die Deutsche Apotheker- und Ärztebank als größtes genossenschaftliches Primärinstitut in Deutschland verzeichnet einen starken Zuwachs, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Hier stieg die Abgabe von 26 Mill. auf 35 Mill. Euro. Die Volkswagen Bank als größerer Autofinanzierer zahlte mehr als 42 Mill. Euro nach annähernd 36 Mill. Euro im Jahr zuvor.

Insgesamt brachte die deutsche Kreditwirtschaft im laufenden Jahr 3,4 Mrd. Euro für den Topf der europäischen Abwicklungsbehörde SRB (Single Resolution Board) ein, wie die deutsche Finanzaufsicht BaFin im August berichtet hatte. Das ist gut ein Drittel mehr als im Vorjahr, als 2,5 Mrd. Euro zusammengekommen waren. Europaweit stieg die Abgabe von 10,4 Mrd. auf 13,7 Mrd. Euro. Entscheidend war dabei das gestiegene Volumen der gedeckten Einlagen. Außerdem spielen die Risiken einer Bank in der Berechnung eine Rolle, so dass gerade große Institute mit hohen Beiträgen dabei sind.

Über die konkrete Höhe der Bankenabgabe geben einige Institute allerdings keine Auskunft. Die KfW Ipex-Bank, die als einzige Konzerneinheit der ansonsten ausgenommenen KfW die Abgabe leisten muss, teilte auf Nachfrage keinen Wert für dieses Jahr mit. Mit 14 Mill. Euro im Vorjahr ist die Abgabe der Ipex-Bank allerdings überschaubar. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) als größte deutsche Sparkasse teilte lediglich mit, dass die Bankenabgabe im Durchschnitt der Jahre 2021 und 2020 bei „gut 20 Mill. Euro“ liege. Angaben für die Einzeljahre macht das Institut nicht. Einige Banken schlüsseln die Abgabe auch nicht separat auf, sondern in Kombination mit anderen Positionen.

Auch im kommenden Jahr droht der Kreditwirtschaft ein höherer Beitrag. Der SRB hatte wiederholt das Zielvolumen erhöht, zuletzt auf „ungefähr“ 80 Mrd. Euro. Rund 66 Mrd. Euro sind bereits im Topf, der bis ins Jahr 2023 hinein befüllt werden muss. Damit dürfte die Last im kommenden Jahr europaweit in ähnlicher Größenordnung ausfallen.

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