Bankenabwicklungsfonds füllt sich

Frankreich zahlt 2018 mehr ein als Deutschland - Zahl der Institute schrumpft

Bankenabwicklungsfonds füllt sich

ahe Brüssel – Der Single Resolution Fund (SRF), der europäische Bankenabwicklungsfonds, ist mittlerweile mit 24,9 Mrd. Euro gefüllt. Wie die Bankenabwicklungsbehörde SRB mitteilte, gingen zum 30. Juni plangemäß die auf nationaler Ebene gesammelten Jahresbeiträge von den Banken und einigen Investmentfirmen aus den 19 Euro-Staaten ein, die sich in diesem Jahr auf 7,5 Mrd. Euro summieren. Dies sind rund 900 Mill. Euro mehr als im vergangenen Jahr. Die Beiträge richten sich nach der Höhe der gedeckten Einlagen, die zuletzt um 3 % gestiegen waren. Der SRF soll bis Ende 2023 vollständig gefüllt sein und dann ein Volumen von mindestens 1 % der gedeckten Einlagen haben. Sollte das Einlagen-Wachstum in Europas Bankenlandschaft auch in den kommenden Jahren weiter bei 2 % bis 3 % pro anno liegen, dürfte der SRF nach Berechnungen des Single Resolution Board im Endeffekt eine Größe von 63 Mrd. bis 67 Mrd. Euro erreichen. Ursprünglich waren die Schätzungen von 55 Mrd. Euro ausgegangen.Dies wird auch Folgen für die anstehenden Verhandlungen in der Eurogruppe um die genaue Ausgestaltung einer Letztsicherung für den SRF haben. Denn dieser Backstop, der beim Euro-Rettungsschirm ESM angesiedelt werden soll, soll eine ähnliche Größenordnung erhalten wie der SRF. Im Vergleich zu den Ursprungsvorstellungen von 55 Mrd. Euro könnte sich nun auch der Finanzbedarf für den Backstop um gut 10 Mrd. Euro erhöhen. Details sollen im Dezember feststehen.Die Beiträge zum SRF wurden in diesem Jahr von insgesamt 3 315 Instituten erhoben. Dies sind rund 200 weniger als noch 2017. Die Konsolidierung im Bankensektor hält damit weiter an. Auch im vergangenen Jahr waren schon 250 weniger Beitragszahler gezählt worden als noch im Jahr zuvor. Knapp die Hälfte der Banken gelten als kleine Institute mit einer Asset-Summe von unter 1 Mrd. Euro. Diese haben lediglich einen Pauschalbetrag zu zahlen. 96 % der gesamten Beiträge entfallen dagegen auf die größten Banken, rund ein Fünftel der Institute, die einen risikoadjustierten Beitrag zu zahlen haben. Aus Deutschland kommen dabei mit 1 516 Beitragszahlern erneut die mit großem Abstand meisten Banken, die in den SRF einzahlen müssen. Allerdings sind die deutschen Beiträge erstmals in ihrer Summe nicht mehr die fleißigsten Einzahler in den SRF-Topf. Diese Position haben in diesem Jahr die französischen Banken inne (siehe Tabelle). Insgesamt haben die deutschen Banken seit 2016 aber den größten Anteil zum Abwicklungsfonds geliefert.