Bankenverband erwartet kein leichtes Jahr
ge Berlin – Die deutschen Banken stellen sich auf schärferen Gegenwind ein. Für die Branche werde 2013 sicher kein leichtes Jahr, erklärte Andreas Schmitz, der scheidende Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Das anhaltend niedrige Zinsniveau belaste die Ertragsseite. Zudem spüre das Firmenkundengeschäft eine “deutliche Nichtauslastung” der Kreditlinien – “von einer Kreditklemme sind wir meilenweit entfernt”.Zugleich gab sich Schmitz zuversichtlich, dass Wertberichtigungen im Kreditgeschäft zwar leicht zulegen könnten, doch nicht “signifikant” steigen werden – “ich rechne da nicht mit viel”, sagte er beim Neujahrsempfang in Berlin. Einschränkend fügte er allerdings an, da sich “zu viele Banken um einen zu kleinen Kuchen balgen”, gebe es immer Kampfkonditionen im Markt.Die einzigen “Verspannungen” registriert der BdB-Präsident momentan bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien, wo es nach dem Rückzug großer Häuser inzwischen zu wenige Banken gebe. Darüber hinaus klemme es bei der langfristigen Projektfinanzierung, die wichtig für die deutsche Wirtschaft sei – aber darunter leide, dass sich Banken kaum noch Geld über die benötigten 20 Jahre beschaffen könnten.Bei den neuen Basel-III-Regularien wünscht sich Schmitz ein möglichst schnelles Inkraftsetzen – weil die Institute Sicherheit benötigten. Realistisch sei, davon auszugehen, dass die USA die neuen Regeln später einführen als auf dem Alten Kontinent. Deswegen sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass die europäischen Töchter amerikanischer Finanzinstitute den gleichen Spielregeln gehorchen müssten. Mit dem Kompromiss zur europäischen Bankenaufsicht zeigt sich Schmitz “recht einverstanden”, auch wenn dabei kleine und mittlere Banken im Normalfall “nur” der heimischen Aufsicht unterlägen. Bei der Konjunktur zeigt sich der Vorstandssprecher von HSBC Trinkaus zuversichtlich, da sie im Jahresverlauf Geschwindigkeit aufnehmen sollte. Für die deutsche Industrie sei er “nicht pessimistisch”.