Bankenverband wird internationaler

Ausländische Institute spielen wichtige Rolle - Orlopp: Frankfurt voranbringen

Bankenverband wird internationaler

ski Frankfurt – Die gewählte Vorsitzende des Bankenverbandes Hessen, Bettina Orlopp, sieht in ihrem neuen Amt eine wertvolle Chance, den Finanzplatz Frankfurt voranzubringen. “Hoffentlich werden in Zukunft noch möglichst viele weitere Finanzdienstleister im Wettbewerb der Standorte gerade Frankfurts Stärken zu schätzen wissen”, sagt Orlopp – im Hauptberuf Vorstandsmitglied der Commerzbank – im Interview der Börsen-Zeitung. “Alles, was wir als Verband beitragen können, die Attraktivität des Platzes zu fördern, werden wir tun.”Die Agenda der berufsständischen Organisation der in Hessen tätigen privaten Kreditinstitute werde im Moment sehr stark von den Folgen des Brexit für den Finanzplatz Frankfurt bestimmt, so Orlopp. Vor diesem Hintergrund müsse sich der Verband noch deutlich internationaler aufstellen.Dem Bankenverband Hessen sind nach neuesten Angaben 112 Mitgliedsinstitute mit insgesamt rund 39 000 Beschäftigten angeschlossen, darunter Groß-, Regional- und Pfandbriefbanken, Privatbankiers und Niederlassungen von immer mehr Auslandsbanken.In diesem Zusammenhang weist der Bundesverband deutscher Banken (BdB) darauf hin, dass heute bereits jede zweite Bank, die sich in seinen Gremien engagiert, eine Auslandsbank sei. Derzeit seien 88 Auslandsbanken Mitglied des BdB, bezogen auf die Eigentümerstruktur seien es sogar rund 100. “Der Bankenverband setzt seine Strategie zur Internationalisierung konsequent um”, so Hauptgeschäftsführer Christian Ossig.”Wir stellen uns Schritt für Schritt neu auf für die Auslandsbanken.” Dazu werde auch die Präsenz in Frankfurt verstärkt. Orlopp kündigte eine intensivere Kooperation auch mit dem europäischen Bankenverband, der European Banking Federation, an.Der Bankenverband Hessen wolle unter anderem bei der Regierung und beim Gesetzgeber, vor allem auf Landesebene, für Maßnahmen werben, die den Finanzplatz Frankfurt im Wettbewerb stärken. Die Flexibilisierung des Kündigungsschutzes für Top-Banker sei ein Beispiel, das in diese Richtung weist. Wichtig sei zudem, dass der Finanzplatz nicht nur für die traditionellen Banken attraktiv bleibe, sondern auch für die Fintechs.—– Interview Seite 2