Belastung durch Bankenabgabe nimmt zu

Deutsche Institute zahlen 2016 rund 1,8 Mrd. Euro

Belastung durch Bankenabgabe nimmt zu

bn Frankfurt – Die Belastung deutscher Kreditinstitute durch die europäische Bankenabgabe nimmt im laufenden Jahr leicht zu. Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) hat die von den bundesdeutschen Banken erhobene Abgabe für den einheitlichen europäischen Abwicklungsfonds Single Resolution Fund (SRF) am Freitag auf 1,76 Mrd. Euro beziffert. Im vergangenen Jahr hatten die Institute 1,58 Mrd. Euro gezahlt. Dies entspricht einem Anstieg um 11 %.Von den 2016 zu entrichtenden Zahlungen entfallen den Angaben zufolge 1,007 Mrd. Euro auf Groß- und Regionalbanken, 291 Mill. auf Landesbanken und 213 Mill. Euro auf weitere Institute, etwa Hypothekenbanken. Die Sparkassen steuern unterdessen nur 139 Mill. Euro zum Rettungsfonds bei, Genossenschaftsbanken 73 Mill. und die Spitzeninstitute der Genossen 38 Mill. Euro. 935 kleinere Institute kommen mit Pauschalbeträgen davon.Berechnet werden die Beiträge für den europäischen Abwicklungsfonds im Falle größerer Institute anhand der Bilanzsumme und laut FMSA einer “auf verschiedenen Indikatoren basierenden Risikobewertung”. Institute mit einem hohen Aufkommen geschützter Einlagen gelten dabei als im Vergleich zu anderen Häusern weniger belastet. Das Geld fließt in die nationale Kammer des von der EU-Abwicklungsbehörde Single Resolution Board (SRB) verwalteten Bankenabwicklungsfonds.2015 hatten Groß- und Regionalbanken noch 890 Mill. Euro gezahlt, Landesbanken 279 Mill. Euro, die “weiteren Institute” 201 Mill. Euro, Sparkassen 113 Mill. Euro, Genossenschaftsbanken 63 Mill. und deren Spitzeninstitute 38 Mill. Euro. Schon damals monierten Banken, die eingeforderten Beiträge seien teils deutlich höher ausgefallen als erwartet, und beklagten eine intransparente Berechnungsweise.Ende Mai machten die als nationale Abwicklungsbehörde fungierende FMSA und die Brüsseler Behörde SRB von sich reden, als publik wurde, dass die europäische Bankenabgabe für 2016 im Falle von rund 600 deutschen Kreditinstituten neu berechnet werden muss. Betroffen von der Fehlberechnung waren alle Banken und Sparkassen, die eine risikogewichtete Abgabe zahlten. Für pauschal zahlende Institute änderte sich nichts. Nun wurden die korrigierten Bescheide verschickt.Das Aufkommen aus der Bankenabgabe hat mit deren Europäisierung deutlich angezogen. In den vier Jahren nach Einführung der Bankenabgabe 2011 hatten die deutschen Institute mit 2,32 Mrd. Euro nur gut ein Drittel der ursprünglich erwarteten knapp 7 Mrd. Euro berappt.