Belgien reduziert Beteiligung an BNP Paribas
Er war bisher der größte Aktionär von BNP Paribas. Doch jetzt hat der belgische Staat seine Beteiligung an der von der Börsenkapitalisierung her größten Bank der Eurozone von 7,8 % auf 5,1 % reduziert, so dass Blackrock mit 6,1 % der wichtigste Anteilseigner geworden ist. Der Verkauf brachte dem belgischen Staat 2,17 Mrd. Euro ein. Die staatliche belgische Beteiligungsgesellschaft Société fédérale de participations et d’investissements (SFPI) teilte am Mittwoch mit, Dienstagabend 33 Millionen BNP-Aktien über ein beschleunigtes Verkaufsverfahren bei Investoren platziert zu haben. Das BNP-Papier gab daraufhin am Mittwoch an der Börse von Paris um 4,2 % auf 63,40 Euro nach.
Belgien ist an BNP beteiligt, seit die französische Bank während der Finanzkrise einen Großteil der belgischen Fortis-Aktivitäten im Rahmen eines staatlichen Rettungsplans für die in Not geratene Bank übernommen hat. Der belgische Staat hatte Fortis 2008 für 9,4 Mrd. Euro gekauft und dann 75 % an BNP im Tausch gegen Aktien weitergegeben. Man habe die Exponierung gegenüber dem Finanzsektor reduzieren wollen, erklärte SFPI nun. Man werde BNP aber weiter unterstützen. Nach Angaben des belgischen Finanzministers Vincent Van Peteghem sollen die Einnahmen aus dem Verkauf der BNP-Aktien für strategische Beteiligungen an dem Versicherer Ageas und an Euroclear dienen. Belgien ist für BNP im Privatkundengeschäft der zweitwichtigste Markt nach Frankreich. Seit September ist sie dort auch mit ihrer Direktbank Nickel präsent, mit der sie nun auch Deutschland erobern will. Der Start ist jetzt für August vorgesehen, nachdem er ursprünglich für das erste Halbjahr anvisiert war. Ziel des in Berlin angesiedelten Teams von Deutschland-Chef Reinhard Grübl ist, fünf Jahre nach dem Start auf 600000 Kunden und 5000 Verkaufsstellen bei den Lotto-Annahmestellen der Ilo-Profit GmbH zu kommen.