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Berlin Hyp bleibt im Sparkassenlager Landesbank Berlin

Die Berlin Hyp soll im eigenen Lager verbleiben, bekräftigt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Er hatte am Montagabend Interesse an einem Verkauf des Immobilienfinanzierers bekundet.

Berlin Hyp bleibt im Sparkassenlager Landesbank Berlin

fir Frankfurt

Die Sparkassen-Finanzgruppe möchte die in ihrem Eigentum befindliche Landesbank Berlin Holding auflösen. Die Gruppe sondiert in diesem Zusammenhang einen Verkauf der Berlin Hyp, plant allerdings keine Veräußerung der Berliner Sparkasse, wie ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Dienstag erklärte. Was die Berlin Hyp angehe, werde geprüft, ob es Interesse an der Hypothekenbank aus dem eigenen Lager – also von Seiten der Landesbanken – gebe, hieß es vom DSGV. Zudem sei eine Option die Selbstständigkeit. Ein Verkauf an einen privaten Investor sei jedenfalls nicht geplant. Bloomberg zufolge haben die Landesbanken Helaba und LBBW vorläufige Gebote abgegeben, verbindliche Angebote würden bis Oktober erwartet.

Unwichtig für Zentralinstitut

Mit einem Sparkassen-Zentralinstitut sei das nicht notwendigerweise in Verbindung zu bringen, ist im Sparkassenlager zu vernehmen. Der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV) machte am Dienstag deutlich, dass er die Berlin Hyp als nicht wesentlich für ein zu schaffendes Zentralinstitut erachtet. „Für die Bildung eines Zentralinstituts wäre es nicht so bedeutend“, sagte Michael Ermrich bei der Vorlage der Halbjahreszahlen des Verbandes (siehe unten stehenden Artikel). Er bekräftigte, dass die Aufsicht angesichts der Holdingstruktur der Landesbank Berlin Bedenken hege.

Der DSGV hatte am Montag eine zu prüfende Auflösung der Gruppe damit begründet, Kosten sparen und die jeweilige wirtschaftliche und strategische Eigenständigkeit der bislang unter dem Dach der Holding befindlichen Berliner Sparkasse und Berlin Hyp stärken zu wollen. „Die Anteilseigner der Landesbank Berlin Holding haben aufgrund von aufsichtsrechtlichen Änderungen be­schlossen, ein Fortbestehen der Landesbank Berlin Holding, LBBH, als Gruppeninstitut zu überprüfen“, hatte ein Sprecher gesagt (vgl. BZ vom 31. August). „Die mit der Holdingstruktur verbundenen heutigen und künftig noch steigenden Aufwände können auf diese Weise künftig eingespart werden“, berichtete er ferner. Über komplexe Strukturen sind Berliner Sparkasse und Berlin Hyp in die Sparkassen-Finanzgruppe eingebunden. In Sparkassenhand befinden sich die beiden Institute über die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG, die der direkten Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) untersteht.

DSGV-Präsident Helmut Schleweis hatte vor Jahren erste Überlegungen zu einem Sparkassen-Zentralinstitut angestellt. Bald nachdem Helaba und DekaBank zu Beginn des vergangenen Jahres über eine etwaige Fusion als Ausgangsbasis eines noch größeren Instituts zu sprechen begannen, drückte Schleweis angesichts der Coronakrise symbolisch die „Pausetaste“. Und zwar so lange, „wie die Coronakrise und die zusätzlichen Anforderungen unserer Kunden unsere besondere Aufmerksamkeit brauchen“.

Auch die Schaffung eines Zentralinstituts bestehend aus Berlin Hyp, DekaBank und Helaba war im Sparkassenlager zwischenzeitlich ins Gespräch gebracht worden. Der Vorteil wäre, dass Berlin Hyp und DekaBank sich vollständig in Sparkassenhand befinden, ohne Beteiligung von Bundesländern, von denen es sich freizukaufen gälte. Die Helaba wiederum gehört zum überwiegenden Teil den Sparkassen. Sie halten fast 88%. Der Rest gehört dem Land Hessen (8,1%) sowie dem Freistaat Thüringen (4,05%).

Die Sparkassen-Finanz-gruppe beabsichtigt, die Landesbank Berlin Holding aufzulösen. Deren Eigentümer ist der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Zur Holding gehören Berliner Sparkasse und Berlin Hyp.

Ein Verkauf der Berlin Hyp an Interessenten innerhalb des Sparkassenlagers wird geprüft.

Die Berliner Sparkasse soll weiterhin im DSGV-Eigentum bleiben.

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