Berliner Sparkasse gibt einige Anteile an S-Kreditpartner ab
Neue Eignerstruktur für S-Kreditpartner
Sparkassen-Gesellschaft übernimmt 20 Prozent am Konsumfinanzierer
fir Frankfurt
Die Berliner Sparkasse gibt Anteile an S-Kreditpartner, dem Konsumentenkreditfinanzierer der Sparkassen-Finanzgruppe, an die Deutsche Leasing und an Sparkassen ab. Das Joint Venture von Deutscher Leasing und Berliner Sparkasse werde eine eigens gegründete Sparkassen-Verbundgesellschaft unter dem Dach des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) bis Jahresende als dritte Gesellschafterin aufnehmen, teilten die Altgesellschafter am Mittwoch mit.
Berliner Sparkasse gibt Anteile ab
Die Deutsche Leasing hält ein Drittel der Anteile an S-Kreditpartner und wird den Angaben zufolge auf 40% aufstocken, und die Berliner Sparkasse wird ihren Anteil von 66,67% auf 40% herabsetzen. Die restlichen 20% werde die Verbundgesellschaft, unter Einbeziehung aller Sparkassen, übernehmen. Über den Wert der Transaktion, der noch die Aufseher zustimmen müssen, ist nichts bekannt.
Verankerung in S-Finanzgruppe
Zweck der neuen Beteiligung sei, die S-Kreditpartner als Kompetenzzentrum für das Konsumentenkreditgeschäft in der Sparkassen-Finanzgruppe noch stärker zu verankern, heißt es. „Wir freuen uns, dass wir mit der Aufnahme der Sparkassen in den Gesellschafterkreis die S-Kreditpartner weiter stärken und noch enger in den Sparkassenverbund einbinden können“, wird Deutsche-Leasing-Vorstandschef Kai Ostermann in der Mitteilung zitiert. DSGV-Präsident Ulrich Reuter sagt demnach: „Mit der strategischen Entscheidung der Sparkassen, sich am S-Kreditpartner zu beteiligen, setzen wir ein klares Zeichen für die Stärkung und den Ausbau dieser zentralen Position im Markt.“
Neuordnung steht lange an
Eine Neuordnung der Eigentümerverhältnisse an der S-Kreditpartner steht seit Jahren im Raum. Insbesondere nach dem im August 2021 angekündigten Verkauf der Berlin Hyp, die schließlich von der LBBW übernommen wurde, stellte sich die Frage nach der Zukunft der über komplizierte Beteiligungsstrukturen in Sparkassenhand befindlichen Landesbank Berlin Holding (LBBH). Der DSGV hatte seinerzeit eine potenzielle Auflösung der Holdingstruktur ins Spiel gebracht, um Regulierungskosten einsparen zu können.
Der LBBH untersteht aktuell abgesehen von einer Grundstücksgesellschaft nur noch die Berliner Sparkasse. Wenngleich diese mitunter aus historischen Gründen noch als Landesbank Berlin bezeichnet wird, kann davon keine Rede mehr sein. Das Institut konzentriert sich auf das Kerngeschäft als Hauptstadtsparkasse und hat einen strengen Sparkurs eingeschlagen. Zur Landesbank Berlin alias Berliner Sparkasse gehören maßgeblich noch mit einem Zwei-Drittel-Anteil S-Kreditpartner und darüber hinaus zu 70% S-Servicepartner Berlin. Hier stand in der Vergangenheit eine Fusion des Marktfolgedienstleisters auf S-Servicepartner Deutschland im Raum.
Deutsche-Leasing-Chef Ostermann hatte im März erklärt, keine Übernahme von S-Kreditpartner ins Auge zu fassen: „Auch wenn wir mit der Entwicklung der S-Kreditpartner sehr zufrieden sind, streben wir keine Mehrheiten am Unternehmen an“, sagte er. Die Deutsche Leasing hat laut aktueller Mitteilung Anfang des Monats die Händlereinkaufsfinanzierung für Freizeitfahrzeuge, das heißt Wohnwagen, von S-Kreditpartner übernommen.
Geschäft wechselt
Das Geschäftsvolumen wird mit 650 Mill. Euro, das Kundensegment mit mehr als 300 Caravan-Händlern beschrieben. Die Händlereinkaufsfinanzierung gehe somit wieder zurück zur Deutschen Leasing, die bereits vor Gründung der S-Kreditpartner 2011 dieses Geschäft aufgebaut und betrieben habe. Mit der Übergabe an die Bad Homburger werde sich S-Kreditrating stärker auf ihr Kerngeschäft mit Privatkunden konzentrieren, hieß es.