Evergrande-Exposure

Beteiligungen in Deutschland überschaubar

Die Turbulenzen des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande besorgen auch Abgeordnete im Bundestag. Die Bundesregierung gibt nun Zahlen bekannt.

Beteiligungen in Deutschland überschaubar

wf Berlin

Die Beteiligung deutscher Anleger und Finanzinstitutionen an dem chinesischen Immobilienkonzern Evergrande ist gering. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums halten sieben Kapitalbeteiligungsgesellschaften drei Aktiengattungen von Evergrande, neben der Hauptgesellschaft (Group) sind es Anteile des Vehikels für neue Energien und der Servicegesellschaft. Diese Beteiligungen lagen den Angaben zufolge per 31. Juli mit 90000 Euro im Vermögen von zwei Publikums- und mit 1,37 Mill. Euro bei 20 Spezialfonds. Eine Bank hat laut aufsichtlichen Daten per 30. Juni ein Aktienexposure gegenüber der Evergrande Group von rund 1,65 Mill. Euro gehabt. Bei Versicherern habe sich dieses per 30. Juni auf 0,5 Mill. Euro belaufen. Dies geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten und Obmanns im Finanzausschuss Markus Herbrand hervor. Die Antwort liegt der Börsen-Zeitung vor. Eine Aufschlüsselung nach einzelnen Instituten wurde in der Antwort nicht veröffentlicht, um das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis zu wahren, ist aber in der Geheimschutzstelle des Bundestags hinterlegt. Das Ministerium bezieht sich auf Zahlen der Finanzaufsicht BaFin, die aber nur Fondsgesellschaften, Banken und Versicherer überwacht.

Herbrand zeigte sich erleichtert, dass die deutschen Beteiligungen an Evergrande „überschaubar“ ausfielen, plädiert aber dafür, dass „die Lage ganz genau beobachtet wird“. Die Gefahr negativer Wirkungen auf die Stabilität der Weltwirtschaft im Fall eines Bankrotts des Immobilienentwicklers und ein Überschwappen auf Deutschland „muss jetzt sehr wachsam und nüchtern beobachtet und vom Finanzausschuss des Bundestages kontrolliert werden“, verlangte Herbrand.