Nach der Nuri-Pleite

Kryptohaus Bitwala will mit Debitkarte zweites Standbein schaffen

Auferstanden aus den Überresten der gescheiterten Nuri, geht das Krypto-Urgestein Bitwala neu an den Markt. Mit einer Visa-Karte wächst nun das Angebot in Deutschland.

Kryptohaus Bitwala will mit Debitkarte zweites Standbein schaffen

Bitwala will mit Debitkarte zweites Standbein schaffen

Nach Nuri-Pleite will Kryptohaus Zahlungen ermöglichen

bg Frankfurt

Das im Kryptobereich tätige Start-up Bitwala vermeldet einen Fortschritt bei seinem Neustart-Versuch. Einer Mitteilung zufolge wird nun eine Visa-Debitkarte integriert. Partner dafür ist das Unternehmen Striga, das über eine Krypto- und Bankinfrastruktur für Europa verfügt. Euro-Konten ermöglichten Ein- und Auszahlung über Sepa-Überweisungen mithilfe virtueller IBANs, heißt es.

Seit Mitte September ist Bitwala wieder zurück am Markt. Die Berliner waren eines der ersten deutschen Krypto-Start-ups, gingen allerdings nach der Umbenennung in Nuri pleite, da sie unter anderem auf unreife Produkte wie in der Anlagevermittlung zur gescheiterten Kryptoadresse Celsius setzten. Zudem war im Handel nicht mehr so viel zu verdienen, da sich viele private Anleger zurückzogen.

Über die neue Karte sollen Kryptowährungsguthaben im Geschäft vor Ort, online oder gegen Fiat-Währungen am Geldautomaten ausgegeben werden können. Berechnet würde in der App lediglich eine Handelsgebühr von 1%, während virtuellen IBANs und Wallets kostenlos seien, erklärt Bitwala-CEO Dennis Daiber.

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Beim Einsatz der Visa-Debitkarten fielen "geringe Gebühren" an, heißt es. Bitwalas Kerngeschäft sind Bitcoin- und Ethereum-Transaktionen, wobei sich derzeit Guthaben von über 10 Mill. Euro in den Wallets befänden. Die Wallets mit den Krypto-Coins befinden sich in der Eigenkontrolle der Nutzer.

Wenige Einlagen

Für den Neustart hatten sich Daiber, früher Head of Trading, und sein Co-Chef Jan Goslicki (2014 einer der Bitwala-Gründer) aus einem Teil der Insolvenzmasse von Nuri bedient, womit knapp 9 Mill. Euro an Einlagen als Basis zusammenkamen. Der Venture-Debt-Spezialist Claret Capital Partner zählte zu den Gläubigern von Nuri und stellt nun als 10-Prozent-Aktionär Markenrechte und Technologie bereit. Im September erklärte Daiber, dass man weiteres Risikokapital im Umfang von einer halben bis 1,5 Mill. Euro einsammeln werde.

Hoffen auf Bitcoin-Erholung

Das Umfeld bleibt schwierig, erholt sich das Volumen im Kryptowährungshandel doch nur langsam. Mit dem Bitcoin-Halving im kommenden Jahr – also der Halbierung der Belohnung beim Schürfen neuer Bitcoin – sowie der absehbaren Zulassung von Bitcoin-ETFs könnte Dynamik in den Markt kommen. Das Kartengeschäft mit seinen Transaktionsgebühren dient als zweite Säule.

Über den estnischen Partner ist das Unternehmen schon seit September in einigen europäischen Ländern tätig. In Deutschland musste das Unternehmen offenbar auf den Abschluss einer Notifizierung mit der BaFin warten, die häufig zusätzliche Anforderungen an das Risikomanagement vor Ort beim Passporting hat

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