Großbank

BNP glänzt mit guten Ergebnissen

BNP Paribas ist auf gutem Wege, in diesem Jahr mindestens so gut abzuschneiden wie 2021. Letztes Jahr hat die größte Bank der Eurozone ein Rekordergebnis von 9,5 Mrd. Euro verbucht.

BNP glänzt mit guten Ergebnissen

wü Paris

BNP Paribas präsentiert sich in Bestform. Wie zuvor Deutsche Bank, Unicredit und Barclays übertraf die größte Bank der Eurozone mit ihren Ergebnissen im dritten Quartal die Erwartungen – trotz steigender Verwaltungskosten. Zu verdanken hat BNP das vor allem den Marktaktivitäten, die halfen, die gesunkenen Einnahmen des Bereichs Global Banking auszugleichen.

Trotz des wirtschaftlichen Umfeldes, das sich im Laufe der letzten Monate immer mehr eingetrübt hat, entwickelten sich fast alle Aktivitäten von BNP dynamisch. Die Einnahmen legten deshalb im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 % auf 12,3 Mrd. Euro zu. Dabei half der starke Dollar.

Die Verwaltungskosten stiegen wegen höherer IT-Kosten und des Konzernumbaus auf 7,86 Mrd. Euro. Doch mit +6 % fiel ihr Anstieg niedriger aus als derjenige der Einnahmen. Angesichts der höheren Zinsen geht die Bank davon aus, dass die Zinsmargen steigen und bis 2025 zu einem Einkommensüberschuss von rund 5 Mrd. Euro führen werden. Wie bereits in den ersten Quartalen war die Sparte Corporate & Institutional Banking (CIB) einer der wichtigsten Wachstumstreiber, allerdings nicht mehr so stark wie zu Beginn des Jahres. Ihre Einnahmen verbesserten sich jetzt „nur“ um 5,9 % auf 3,8 Mrd. Euro. Schuld daran ist das Finanzierungsgeschäft des Bereichs Global Banking, das um 7,9 % einbrach. Dagegen legte der Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen um 25,5 % zu, so dass die Einnahmen der Marktaktivitäten um 14,7 % auf 1,99 Mrd. Euro stiegen.

Leasing wächst stark

Die Sparte Commercial, Personal Banking & Services, zu der neben dem Privatkundengeschäft auch einige Spezialaktivitäten wie das Autoleasinggeschäft gehören, verbuchte Einnahmen in Höhe von 7,11 Mrd. Euro, 9,6 % mehr als ein Jahr zuvor. Das weitaus stärkste Wachstum wies die Leasingtochter Arval mit einem Plus von 32,9 % auf 874 Mill. Euro aus. Im französischen Privatkundengeschäft verdiente BNP mit 1,67 Mrd. Euro 6 % mehr. Dage­gen sanken die Einnahmen im italienischen Privatkundengeschäft um 2,2 % auf 652 Mill. Euro und in Belgien um 1,7 % auf 917 Mill. Euro.

Den Abschluss des Verkaufs der amerikanischen Tochter Bank of the West erwartet BNP nach wie vor Ende des Jahres. In Polen musste BNP 204 Mill. Euro abschreiben. Grund war wie bei der Commerzbank die geänderte Gesetzgebung in Polen, die es Kreditnehmern erlaubt, monatliche Ratenzahlungen für Hypothekenkredite mehrere Male auszusetzen.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 6,9 % auf 3,51 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente BNP mit einem Nettoergebnis von 2,76 Mrd. Euro 10,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt fielen die Ergebnisse besser als erwartet aus, denn Analysten hatten laut Factset im Schnitt mit Einnahmen in Höhe von 11,99 Mrd. Euro und einem Nettoergebnis von 2,36 Mrd. Euro gerechnet. Investoren reagierten positiv, so dass die BNP-Aktie am Donnerstag an der Börse von Paris um zeitweise 2,9 % auf 49,28 Euro zulegte.

BNP Paribas
Kennzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20222021
Einnahmen3831035003
Verwaltungskosten2522923181
Bruttobetriebsergebnis1308111822
Risikovorsorge21922415
Betriebsergebnis108899407
Nettoergebnis 80467182
Hartes Kernkapital (%)12,113,0
Aufw.-Ertr.-Quote (%)65,966,2
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