BNP Paribas legt starke Zahlen vor
wü Paris
BNP Paribas ist trotz des Ukraine-Kriegs, der steigenden Inflation und des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums mit starken Ergebnissen in das neue Jahr gestartet. Die Zahlen des ersten Quartals von BNP fielen auch dank höherer Einnahmen durch Handelsaktivitäten deutlich besser als von Analysten erwartet aus. Investoren reagierten begeistert, so dass die BNP-Aktie am Dienstag an der Börse von Paris um 5,2% auf 51,32 Euro zulegte, während der CAC 40 mit einem Plus von 0,8% schloss. BNP habe den Konsensus reichlich übertroffen, stellten die Analysten von Citi fest. Allerdings mangele es Investoren noch ein wenig an Sichtbarkeit, vor allem was die Perspektiven für das laufende Jahr und die Entwicklung von Rückstellungen angehe, urteilen sie.
Frankreichs größte Bank selber erklärte, die Dynamik zu Beginn des Jahres sei gut und unterstütze 2022 einen soliden Verlauf in einem Umfeld, das kurzfristig uneinheitlicher sei. Eigentlich hatte BNP im März einen Investorentag organisieren wollen, doch der wurde nach der Invasion der Ukraine durch Russland abgesagt. Branchenkenner halten es für unwahrscheinlich, dass er jetzt noch vor dem Sommer stattfinden kann. Trotz der derzeitigen Unsicherheiten hält BNP aber an den kurz vor Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar verkündeten Zielen für die kommenden drei Jahre fest. Dazu gehört der Plan, das Nettoergebnis bis 2025 im Schnitt um 7% jährlich zu steigern.
Über Erwartung
In den ersten drei Monaten des Jahres konnte BNP ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,7% auf 13,2 Mrd. Euro erhöhen. Analysten hatten im Schnitt mit 11,65 Mrd. Euro gerechnet. Wichtigster Wachstumsmotor im Auftaktquartal war die Sparte Corporate und Institutional Banking (CIB). Sie konnte sowohl Marktanteile gewinnen als auch ihre Einnahmen um 28% steigern. Die Marktaktivitäten legten dank des Appetits der Kunden auf den Märkten für Anleihen, Währungen und Rohstoffe um 53% zu. All das half der CIB-Sparte, ihr Vorsteuerergebnis auf 1,35 Mrd. Euro zu verdoppeln. Die Sparte Commercial, Personal Banking und Dienstleistungen wiederum verbesserte ihre Einnahmen um 8,5% auf 6,98 Mrd. Euro.
Vor allem die spezialisierten Aktivitäten wie Konsumentenkredite und die Leasing- und Flottenmanagement-Tochter Arval entwickelten sich gut. In Frankreich und Belgien stiegen die Einnahmen des Privatkundengeschäfts um je 8,9%. Dagegen verringerten sie sich in Italien um 3,1%. Da sich die Rückstellungen für faule Kredite verringert haben, verdiente BNP unter dem Strich mit 2,11 Mrd. Euro 19% mehr als im ersten Quartal des letzten Jahres. Analysten hatten laut Factset im Schnitt mit einem Nettoergebnis von 1,37 Mrd. Euro gerechnet.
BNP Paribas | ||
Kennzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Einnahmen | 13218 | 11829 |
Verwaltungskosten | 9653 | 8597 |
Risikovorsorge | 456 | 896 |
Betriebsergebnis | 3109 | 2336 |
Nettoergebnis | 2108 | 1768 |
Hartes Kernkapital CET1 (%) | 12,40 | 12,80 |
Börsen-Zeitung |