Börsengang von N26 frühestens in drei bis fünf Jahren
Börsengang von N26
frühestens in drei Jahren
Mitgründer Valentin Stalf sieht IPO noch in weiter Ferne
Reuters London
Ein Börsengang der Berliner Neo-Bank N26 liegt nach Einschätzung von Vorstandschef Valentin Stalf noch in weiter Ferne. "Realistisch ist ein Börsengang erst in den nächsten drei bis fünf Jahren", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. N26 sei aber "für die nächsten paar Jahre gut finanziert".
Die Smartphone-Bank hatte zuletzt vor gut zwei Jahren 900 Mill. Dollar frisches Kapital eingesammelt, zu einer Bewertung von 9 Mrd. Dollar. Stalf sagte, N26 werde für das laufende Jahr noch "leicht negative Zahlen" ausweisen. Er bekräftigte, die Bank wolle im Lauf des zweiten Halbjahres auf Monatsbasis profitabel sein. Für 2023 hatte N26 einen Verlust von rund 100 Mill. Euro in Aussicht gestellt.
N26 bietet ETF-Handel an
"Wachstum war vor zwei Jahren viel wichtiger, jetzt geht es um Profitabilität und ein nachhaltiges Geschäftsmodell", sagte Stalf. Die Bank steht seit Jahren unter besonderer Beobachtung der Finanzaufsicht BaFin. Nach einem Verfahren wegen Verstößen gegen die Geldwäsche-Kontrollvorschriften lockerte sie erst Ende des vergangenen Jahres ein Limit, wie viele Kunden N26 aufnehmen darf: Nun sind es 60.000 im Monat, 10.000 mehr als bisher. Die Finanzaufsicht schaue seit dem Wirecard-Skandal 2020 viel genauer hin, erklärte der N26-Chef.
Auf dem Weg in die schwarzen Zahlen will N26 ihren Kunden in Deutschland und Österreich den Handel mit ETFs (börsengehandelten Fonds) und Aktien anbieten. Einige Kunden in Österreich könnten seit Mittwoch ETFs kaufen und verkaufen. In den nächsten Monaten soll das Angebot in Deutschland und Österreich auf mehr als 1000 Aktien ausgeweitet werden.