Borsa Mailand bleibt im Palazzo Mezzanotte
bl Mailand
Die italienische Börse bleibt nun doch an ihrem historischen Sitz in Mailand, dem Palazzo Mezzanotte. Das erfuhr die Börsen-Zeitung aus gut unterrichteten Quellen. Bisher war von einem Auszug der Borsa Italiana aus ökonomischen Gründen ausgegangen worden.
Der Widerstand der Regierung in Rom sowie der mehrheitlich staatlichen Bank CDP, die am Borsa-Eigentümer Euronext beteiligt ist, bewirkte einen Sinneswandel. Ein Umzug hätte große Symbolkraft gehabt und den Bedeutungsverlust der Mailänder Börse, die 2021 von der französisch dominierten Mehrländerbörse Euronext übernommen wurde, auch äußerlich unterstrichen. Nun müssen jährlich mehr als 6 Mill. Euro Miete an den Eigentümer, die Handelskammer, überwiesen werden. Unklar ist, wer für die Sanierung des klotzigen Palastes aufkommt. In Mailand gibt es heftige Kritik an der vermeintlichen „Kolonialisierung“ des Börsenplatzes durch Euronext. Die Borsa trägt mehr als ein Drittel zum Gewinn von Euronext bei. Euronext setzt stark auf Kostensenkungen. Viele Borsa-Manager sind gegangen.