Brexit vertreibt jedes dritte Finanzinstitut

EY: Bereitschaft steigt, Großbritannien zu verlassen

Brexit vertreibt jedes dritte Finanzinstitut

fir Frankfurt – Fast jedes dritte Finanzunternehmen mit signifikanten Geschäftsaktivitäten in Großbritannien hat im dritten Quartal angekündigt, angesichts des Brexits Personal bzw. Geschäftsbereiche ins Ausland zu verlagern. 66 der 222 größten auf der Insel tätigen Banken, Assetmanager, Versicherer, Private-Equity-Unternehmen, Broker und Fintechs haben bis Ende September darüber informiert – das entspricht 30 %. Darunter befinden sich 26 Banken, 17 Vermögensverwalter und 13 Versicherungen, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten “Brexit Tracker” der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Ende Juni hatten erst 27 % und Ende März 23 % der betreffenden Firmen (Teil-)Umzüge bekannt gegeben.56 der 66 Unternehmen haben bestätigt, dass sie Teile der Geschäftstätigkeit in die EU verlagern werden. Offiziell haben sich davon bislang 13 Firmen für Dublin entschieden und zwölf für Frankfurt. Luxemburg haben sechs Unternehmen angegeben, Paris vier.Das Potenzial für die Main-Metropole ist EY zufolge aber erheblich: “Frankfurt scheint sich als ein bevorzugtes Verlagerungsziel auf dem europäischen Kontinent durchzusetzen”, sagt Dirk Auerbach, Head of Center of Regulatory Excellence und Brexit Leader Deutschland von EY Financial Services. “Insgesamt rechnen wir mit etwa 8 000 bis 10 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Deutschland.” Die Zahl der Jobs, die in die EU verlagert werden sollen, liegt nach den bisherigen Ankündigungen bei 1 500. EY zufolge würden aber im Falle eines harten Brexit, also des nicht vertraglich geregelten Ausscheidens Großbritanniens, allein die großen Investmentbanken 13 000 Jobs in die EU verlagern.