Britische Aufsicht gibt sich neue Regeln
gho London – Die britische Finanzmarktaufsicht, die Financial Conduct Authority (FCA), will nach einigen turbulenten Jahren ihre Mission deutlicher kommunizieren. In einem Dokument, auf das die Finanzbranche, Konsumentenvertreter und andere Anspruchsgruppen bis Januar kommenden Jahres reagieren können, wurden am Mittwoch Prinzipien zur Strategie und zum Tagesgeschäft veröffentlicht.Fragen nach dem Ausmaß der Regulierung und dem Zeitpunkt einer Intervention sollen nun geklärt werden. Dies wird auch nötig, weil die FCA über die Zeit immer mehr Kompetenzen erhalten hat. Behördenchef Andrew Bailey sagte auf einer Pressekonferenz, dass er die Aufsicht nicht neu positionieren wolle. Vielmehr soll auch die Transparenz und die Rechenschaft der Behörde verbessert werden. Die FCA machte klar, dass sie vor allem den Fokus auf besonders ungeschützte Konsumenten legen wird. Die Behörde will auch schneller reagieren, wenn es um Finanzorganisationen geht, die nicht unmittelbar in ihrem Einflussbereich liegen. In der Übung gehe es aber nicht darum, ob die FCA mehr für die City oder mehr für die Konsumenten sei, sagte er.Im Juli hatte Bailey die Führung der FCA von Martin Wheatley übernommen. Wheatley galt in der Branche als konfrontativ. Seine Absetzung durch den damaligen Finanzminister George Osborne wurde als Akzentverschiebung im Regulierungsansatz verstanden. Der hoch angesehene Bailey steht aber nicht für einen weicheren, wohl aber für einen pragmatischeren Kurs gegenüber der Finanzbranche.