Britische Aufsicht macht Ernst
hip London – Die britische Finanzaufsicht FCA hat angekündigt, den “dysfunktionalen Markt” für Überziehungskredite in Ordnung zu bringen. Für Banken und Building Societies bedeutet das, dass sie ihren Kunden keine höheren Kosten auferlegen dürfen, wenn diese unangemeldet ihr Konto überziehen. Feste tägliche oder monatliche Gebühren für Kontoüberziehungen sollen der Vergangenheit angehören. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilt, werden die Kreditinstitute künftig den effektiven Jahreszins von Überziehungskrediten klar kommunizieren müssen, um den Kunden Preisvergleiche mit anderen Produkten zu ermöglichen. Die Dysfunktionalität des Markts füge den Verbrauchern erheblichen Schaden zu, sagte FCA-Chef Andrew Bailey. Es seien die finanziell Schwachen, die in unverhältnismäßigem Maße mit “exzessiven Gebühren” für unangemeldete Kontoüberziehungen belegt würden. Oft beliefen sie sich auf das Zehnfache dessen, was sie bei Verbraucherkreditgesellschaften bezahlen müssten. Er gehe davon aus, dass die Kosten einer unangemeldeten Kontoüberziehung in Höhe von 100 Pfund durch die nun angekündigten Maßnahmen von fünf Pfund täglich auf 20 Pence pro Tag zurückgehen werden. Der FCA zufolge brachten Kontoüberziehungen den Instituten 2017 Einnahmen von mehr als 2,4 Mrd. Pfund. Rund 30 % davon gingen auf unangemeldete Kontoüberziehungen zurück. 2016 stammte mehr als die Hälfte der Gebühren für unangemeldete Kontoüberziehungen von gerade einmal 1,5 % der Kunden. Man werde bei der Umsetzung der neuen Vorgaben eng mit der Aufsicht zusammenarbeiten, verlautbarte der Branchenverband UK Finance.