Britische Aufsicht untersagt Verkauf von Mini-Bonds

Spekulative Anleihen nur noch für erfahrene Anleger

Britische Aufsicht untersagt Verkauf von Mini-Bonds

hip London – Die britische Finanzaufsicht hat den Verkauf bestimmter Formen von Mini-Bonds an Kleinanleger untersagt. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilt, geht es um komplexe Produkte, deren Emittenten die eingesammelten Mittel an Dritte verleihen, in andere Firmen investieren oder für den Erwerb oder die Entwicklung von Immobilien verwenden. Mini-Bonds sind nicht handelbare Schuldentitel, Inhaberschuldverschreibungen also, die im Gegensatz zu Anleihen weitgehend unreguliert sind. Anleger müssen sie bis zum Ende der Laufzeit halten und bekommen dafür in der Regel einen vergleichsweise hohen Kupon.FCA-Chef Andrew Bailey zeigte sich besorgt über das Ausmaß der Werbeaktivitäten, mit denen solche Mini-Bonds Kleinanlegern schmackhaft gemacht werden sollen. Der Zusammenbruch von London Capital & Finance (LCF) machte die Risiken solcher Produkte deutlich. Rund 12 000 Kunden, die 236 Mill. Pfund investiert hatten, verloren ihr Geld.Sarah Coles, Personal Finance Analyst bei Hargreaves Lansdown, begrüßte das Einschreiten des Regulierers, zumal zum Ende des Finanzjahres Anfang April wieder steuerbegünstigte Sparpläne beworben werden. Allerdings wurde das Instrument Mini-Bond auch schon von respektablen Unternehmen wie dem Einzelhändler John Lewis genutzt.