Britische Finanzbranche meldet mehr Cyber-Vorfälle

Rasanter Anstieg binnen eines Jahres

Britische Finanzbranche meldet mehr Cyber-Vorfälle

hip London – Die Zahl der Cyber-Vorfälle, die von Unternehmen der britischen Finanzbranche gemeldet werden, ist rasant gestiegen. Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft RSM berichtet, stieg sie Daten der Financial Conduct Authority zufolge von 69 im Jahr 2017 auf 819 im Jahr 2018. Die Firma hatte der Aufsichtsbehörde die Angaben unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz entlockt. Drei Fünftel der Fälle wurden von Retailbanken berichtet. Der Anstieg dürfte zum Teil auf die Einführung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung zurückzuführen sein, die Unternehmen dazu verpflichtet, bestimmte Vorfälle zu melden.Bei lediglich 93 Fällen handelte es sich um Cyberattacken. Mehr als die Hälfte davon wurde in Form von Phishing, also Datenklau unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, ausgeführt: Ein Fünftel waren Ransomware-Angriffe. Dabei versuchen Hacker, Daten auf Rechnern zu verschlüsseln und Anwendungen zu blockieren. Für die Entschlüsselung wird Lösegeld gefordert. Die Bank of England hatte im März angekündigt, die Widerstandsfähigkeit von Banken gegen Hackerattacken in einem Cyber-Stresstest zu überprüfen. Die Ergebnisse wollte die Notenbank jedoch nicht veröffentlichen.