Lindner will private Akteure einbinden

Bund baut Finanzbildungsplattform aus

Private Akteure sollen bald die digitale Plattform „Mit Geld und Verstand“ bereichern. Die Plattform gehört zur angekündigten Finanzbildungsstrategie der Bundesregierung.

Bund baut Finanzbildungsplattform aus

Bund baut Finanzbildungsplattform aus

Lindner will private Akteure einbinden – Festival für Finanzbildung in Berlin

wf Berlin

Private Akteure dürften bald mit Angeboten zur Finanzbildung in die digitale Plattform „Mit Geld und Verstand“ eingebunden werden. Damit rechnet Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und kündigte dies beim „Festival für Finanzbildung“ in Berlin an. Die Plattform gehört zur Initiative Finanzielle Bildung der Bundesregierung. Gebündelt sind dort bislang Bildungsangebote öffentlicher Akteure wie der Finanzaufsicht BaFin, der Deutschen Rentenversicherung oder der Bundesbank. Die Einbeziehung privater Anbieter ist schon länger geplant. Lindner hatte dazu bereits früher deutlich gemacht, dass er sich davon viel verspreche. Inhalte müssten dort seriös vermittelt werden.

Lindner hob beim Festival die Bedeutung von Finanzbildung hervor. „Wir glauben, dass das ein Stück Lebenslaufsouveränität ist“, sagte der Minister. Ihre Strategie für finanzielle Bildung will die Bundesregierung Anfang November im Kabinett beschließen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Finanzministerium und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Mittel für Forschung

Das Haus von Bettina Stark-Watzinger (FDP) will die Forschung zu Finanzbildung mit Fördergeldern verstärken. Dazu seien im Bundeshaushalt 9 Mill. Euro im Jahr eingestellt, sagte Stark-Watzinger beim Festival – für Grundlagenforschung und anwendungsbezogene Forschung. Die OECD hatte jüngst in ihren Empfehlungen für eine nationale Bildungsstrategie spezielle Gruppen herausgehoben, die ihrer Umfrage zufolge hierzulande Nachholbedarf haben: Geringer Gebildete, Bürger mit wenig Einkommen und Frauen. Koordinationsstelle für die nationale Finanzbildung soll die Stiftung „Geld und Währung“ bei der Bundesbank werden, die künftig „Finanzbildung, Geld und Währung“ heißen wird. Dazu hatte das Bundesfinanzministerium jüngst einen Referentenentwurf vorgelegt.

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) plädiert in ihrer Stellungnahme zusammen mit dem Fondsverband BVI und der Schufa dafür, die Bundesländer mit ihrer Zuständigkeit für Bildung in die Koordination einzubeziehen. Hessen war als einziges Bundesland Partner des Finanzbildungsfestivals. „Es muss der Anspruch Hessens sein, nicht nur den führenden EU-Finanzplatz zu beheimaten, sondern auch die Menschen in besonderer Weise zu befähigen, kompetente Finanzentscheidungen zu treffen“, erklärte Hessens Finanzminister Alexander Lorz (CDU).

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