Bundesbank dämpft Sorgen vor Basel-III-Auswirkungen
fed Frankfurt – Die Bundesbank kommt hinsichtlich der Auswirkungen der finalen Basel-III-Regeln auf den Kapitalbedarf der Banken zu Prognosen, die sich deutlich von den Zahlen der EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA unterscheiden. Die Bundesbank prognostiziere für die 42 überwiegend großen deutschen Banken einen Anstieg der Kapitalanforderungen um im Schnitt 27,3 % – das sind 11 Prozentpunkte weniger als von der EBA berechnet. Zur Begründung wird unter anderem auf “ungewöhnlich konservative Annahmen” der EBA-Rechnung verwiesen.Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling machte anlässlich einer Anhörung im Bundestag zudem deutlich, dass die Auswirkungsprognosen von wenigen Ausreißern verzerrt seien. Ohne sie ergebe sich ein durchschnittlicher Anstieg der Kapitalanforderungen um 13,2 % – und für regionale Kleinbanken von nicht einmal 6 %. Wuermeling erinnerte daran, dass Deutschlands Banken über umfassende Puffer zur Einhaltung der Kapitalanforderungen verfügten, Basel III final sei daher seiner Meinung nach für sie “verkraftbar”.Zum Output Floor, also der Begrenzung der Abweichung der durch interne Modelle ermittelten Kapitalanforderungen gegenüber dem Standardansatz, erklärte Prof. Dorothea Schäfer, Forschungsdirektorin beim DIW, es gebe keinen Anlass zur Sorge, dass aus dem Output Floor eine Kreditklemme entstehe. Hingegen warnte die Deutsche Kreditwirtschaft davor, dass Europas Banken ins Hintertreffen gegenüber der US-Konkurrenz geraten würden, falls der Output Floor 1:1 umgesetzt werde. BVR-Vorstandsmitglied Gerhard Hofmann warb bei der Anhörung angesichts neuer Entwicklungen für die Anfertigung einer zusätzlichen Auswirkungsstudie.