Bundesbank fordert Wachsamkeit bei IT-Risiken

Weidmann für koordinierte Fintech-Regulierung

Bundesbank fordert Wachsamkeit bei IT-Risiken

bn Frankfurt – Banken müssen ihre IT- und Cyber-Risiken mit der selben Sorgfalt angehen wie ihre traditionellen Risiken, um die positiven Auswirkungen der Digitalisierung nicht zu gefährden. Dies hat Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, am Mittwoch auf der G 20-Konferenz “Digitising finance, financial inclusion and financial literacy” erklärt. Je stärker Marktinfrastrukturen auf digitalen Technologien aufbauten, um so anfälliger sei das globale Finanzsystem für kriminelle Attacken, ob diese von Computer-Hackern, von Cyber-Saboteuren oder sogar von Terroristen ausgingen, erklärte er. Wiederholt hätten Cyber-Kriminelle Finanzinstitute rund um die Welt ins Visier genommen, darunter Zentralbanken. Es gebe viele Finanzinstitute, die er nennen könne, deren Verteidigung dabei erfolgreich überwunden worden sei. Der von erfolgreichen Attacken ausgehende Schaden aber gehe über finanzielle Einbußen hinaus. Vielmehr könnten Cyber-Attacken das Vertrauen der Leute in das Finanzsystem unterminieren.Ein Ziel der deutschen Präsidentschaft der G 20 ist es, einen gemeinsamen Kriterienkatalog für die regularische Behandlung von Fintechs zu entwickeln, wie Weidmann weiter ausführte. Auf regulatorischen Schlupflöchern sollten diese ihr Geschäftsmodell dabei nicht aufbauen. Der Fehler, laxe Regulierung dazu zu nutzen, um Geschäft zu akquirieren, sei schon vor der jüngsten Finanzkrise begangen worden.Ins selbe Horn stieß Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), allerdings mit Blick auf die Regulierer. Da Finanzdienstleister im digitalen Zeitalter weniger denn je auf den Sitz in einem bestimmten Land angewiesen sind, könnten manche Staaten sich dazu ermutigt fühlen, aus der Phalanx der Regulierer auszubrechen, wie er befürchtet. “Das Letzte, was wir brauchen, ist ein regulatorischer Abwertungswettlauf”, erklärte er. Um beurteilen zu können, ob und gegebenenfalls wie Fintechs eine Gefahr für die Finanzstabilität darstellen, ist es Weidmann zufolge essenziell, zunächst ein klareres Bild von ihren Aktivitäten zu bekommen, sagte er. So könnten Robo-Advisor Volatilität und Prozyklizität verstärken, falls die von ihnen verwalteten Mittel ein bestimmtes Ausmaß erreichen, was jedoch noch nicht der Fall sei.