Spanien Banken

Caixabank besiegelt größten Stellen­abbau

Als letzte der spanischen Großbanken hat auch die Caixabank in Barcelona einen großangelegten Stellenabbau angekündigt. Knapp 6500 Jobs sollen wegfallen, Altersteilzeit ist ab 52 Jahren möglich.

Caixabank besiegelt größten Stellen­abbau

ths Madrid

Nach zähen Verhandlungen, einschließlich zwei ungewöhnlicher Streiks, und Kritik seitens der Regierung hat Caixabank eine Einigung für den größten Stellenabbau in der Geschichte der spanischen Banken erreicht. Die ehemalige Sparkasse aus Barcelona vereinbarte mit den Gewerkschaften am Donnerstagabend die Reduzierung von 6452 Jobs, 14,5% der Belegschaft. Damit ist Caixabank die letzte der Großbanken, die Personal abbaut, nachdem BBVA Anfang Juni eine Einigung über die Reduzierung von knapp 3000 Stellen erzielt hatte. Beide Geldhäuser machten bedeutende Zugeständnisse.

Die fortschreitende Digitalisierung des Geschäfts macht zahlreiche Filialen obsolet, so das Argument der Banker. Im Falle von Caixabank kommt die Übernahme von Bankia im Frühjahr hinzu, die zahlreiche Überschneidungen geschaffen hat. Es werden 1534 Filialen geschlossen, 27,6% des Netzes, wobei der Großteil auf Bankia entfällt, die 70% ihrer Außenstellen verliert.

Wie BBVA ging auch Caixabank deutlich von den ursprünglich anvisierten 8300 Stellenkürzungen runter. Zudem sollen alle Kündigungen freiwillig sein und Vorruhestandsregeln schon ab 52 Jahren greifen. Die Abfindungen sind noch großzügiger als die von BBVA.

Durch die Immobilienblase in den Nullerjahren hatte Spanien einen stark aufgeblähten Bankensektor. Nach dem Crash wurde die Mehrheit der rund 50 Kreditinstitute abgewickelt, fusioniert oder verkauft. Geblieben sind knapp ein Dutzend. Von 263000 Beschäftigten in der Bankbranche, die die Notenbank 2010 zählte, sind mit den jüngsten Abbauplänen rund 100000 verschwunden.

Die Finanzministerin Nadia Calviño und andere Minister der Koalitionsregierung aus Sozialisten und Linken hatte den Stellenabbau der Banken scharf kritisiert und dabei die aus ihrer Sicht hohen Gehälter der Bankmanager ins Spiel gebracht. Das führte dazu, dass der Vertreter des staatlichen Rettungsfonds Frob, der nach der Fusion mit Bankia im Aufsichtsrat von Caixabank sitzt, auf der Hauptversammlung gegen die Vergütung des neuen Vorsitzenden José Ignacio Goirigolzarri votierte.

Der Gouverneur des Banco de España, Pablo Hernández de Cos, sprang den Banken zur Seite. „Die Branche hat ein Problem mit der geringen Ertragskraft und Überkapazitäten, nicht nur in Spanien, sondern in Europa“, sagte der Notenbankchef vor einigen Tagen.