Citigroup lässt künstliche Intelligenz auf Kapitalvorgaben los
Citi lässt künstliche Intelligenz
auf Kapitalvorgaben los
Bloomberg/BZ New York
Programm evaluiert Folgen umfassender Vorschriften
Die US-Großbank Citigroup plant eine stärkere Nutzung künstlicher Intelligenz: Die Mehrheit der mehr als 40.000 Programmierer soll den Plänen zufolge Zugang zu generativer künstlicher Intelligenz erhalten. In einem Pilotprogramm hat die Bank etwa 250 Entwicklern ermöglicht, mit der Technologie zu experimentieren. Nun plant der Konzern, dieses Programm im nächsten Jahr auf die Mehrheit seiner Programmierer auszuweiten.
Vertreter der Kreditwirtschaft argumentieren, dass künstliche Intelligenz ihre Mitarbeiter effizienter machen wird. Als etwa die US-Finanzaufsicht der Branche 1.089 Seiten neuer Kapitalvorschriften vorlegte, durchkämmte die Citigroup das Dokument Wort für Wort mit Hilfe generativer KI.
ChatGPT gab den Anstoß
Das Risiko- und Compliance-Team der Bank nutzte die Technologie, um die Folgen der Pläne einzuschätzen, also wie viel Kapital eine Bank zum Schutz vor künftigen Verlusten zurücklegen muss. Das Programm zerlegte den Vorschlag in Einzelteile und stellte die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, die das Team dann dem scheidenden Schatzmeister Mike Verdeschi präsentierte.
Das Interesse der Branche ergibt sich auch aus dem Erfolg von ChatGPT: Das Programm zeigte, wie generative künstliche Intelligenz auf der Grundlage einfacher Fragen oder Befehle eines Nutzers Sätze, Aufsätze oder Gedichte erzeugen kann. Die Bank schuf daher Anfang des Jahres zwei Arbeitsgruppen, um etwaige Einsatzchancen zu erforschen, so Stuart Riley, Co-Chief Information Officer der Bank, der die Bemühungen beaufsichtigt.