Covid-Ungewissheit

Close Brothers hält sich beim Ausblick zurück

Close Brothers hat nach einem starken Quartal, in dem das Kreditbuch um 3,2 % dicker geworden ist, einen zurückhaltenden Ausblick gegeben. „Es gibt positive An­zeichen einer wirtschaftlichen Erholung, aber die Ungewissheit bleibt“, sagte Chief...

Close Brothers hält sich beim Ausblick zurück

hip London

Close Brothers hat nach einem starken Quartal, in dem das Kreditbuch um 3,2 % dicker geworden ist, einen zurückhaltenden Ausblick gegeben. „Es gibt positive An­zeichen einer wirtschaftlichen Erholung, aber die Ungewissheit bleibt“, sagte Chief Executive Adrian Sainsbury. Welche Auswirkungen Covid-19 letztlich auf die Kunden haben wird, sei immer noch unklar, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung. Das spiegele sich, ebenso wie das unsichere externe Umfeld, in den Rückstellungen wider. „Wir werden weiterhin gut auf die Herausforderungen und Chancen reagieren, die sich aus dem derzeitigen Umfeld ergeben.“

Im Ende April abgelaufenen dritten Geschäftsquartal profitierte das Institut von der anhaltend starken Nachfrage nach Krediten unter dem Coronavirus Business Interruption Loan Scheme (CBILS) der britischen Regierung. Das Kreditbuch schwoll von 7,6 Mrd. Pfund zu Beginn des Geschäftsjahres auf 8,2 Mrd. Pfund an. Allerdings lief die Frist für die Beantragung solcher Darlehen am 31. März ab. „Zum erhofften Anstieg der Kreditnachfrage nach dem Abschwung ist es noch nicht gekommen, aber zweistelliges Wachstum erscheint wahrscheinlich“, schrieben die Analysten von Peel Hunt. Der Anteil von Problemkrediten habe sich auf annualisierter Basis im Vergleich zum ersten Halbjahr etwas verringert, teilte Close Brothers mit.

Auch die Sparten Vermögensverwaltung und Wertpapierhandel (Winterflood Securities) entwickelten sich gut. Obwohl wegen der Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie weniger persönliche Kundengespräche möglich waren, verzeichnete das Assetmanagement seit Geschäftsjahresbeginn Zuflüsse von 6 %. Die für Kunden verwalteten Assets stiegen von 14,9 Mrd. auf 16,0 Mrd. Pfund.

Winterflood habe dank der anhaltend hohen Aktivität an den Finanzmärkten eine „sehr starke Trading-Performance“ gezeigt, teilte Close Brothers mit. Das operative Ergebnis der Sparte übertreffe nach neun Monaten bereits das des gesamten vorangegangenen Geschäftsjahres. Die Analysten von Peel Hunt hatten für das zweite Halbjahr mit niedrigeren Transaktionszahlen gerechnet. Aus ihrer Sicht ist mit einer Rückkehr zum historischen Durchschnitt nicht unmittelbar zu rechnen. „Fortschritte an allen Fronten“, lautete ihr Fazit.