Vertriebskooperation mit Allianz Global Investors

Commerzbank zahlt Ausgleich für geringen Fondsabsatz

Die Commerzbank hat im Vertrieb eine Ausgleichszahlung von 25 Mill. Euro an die Fondstochter der Allianz geleistet – offenbar lag der Absatz unter Plan. Mittlerweile haben Bank und Fondsgesellschaft ihre Kooperation erneuert.

Commerzbank zahlt Ausgleich für geringen Fondsabsatz

Commerzbank zahlt Ausgleich für geringen Fondsabsatz an Allianz-Tochter

Vertriebspartnerin Allianz Global Investors erhält 25 Mill. Euro im Jahr 2023 – Erträge aus Kooperation dürften nach Neuordnung sinken

jsc Frankfurt

Der Fondsabsatz der Allianz Global Investors über die langjährige Vertriebspartnerin Commerzbank läuft offenbar schleppend: Die Bank leistete im vergangenen Jahr erneut eine Ausgleichszahlung in Höhe von 25,2 Mill. Euro „aufgrund einer Vertriebsvereinbarung“, wie im Jahresabschluss der Allianz-Fondstochter für das zurückliegende Jahr zu lesen ist. Bereits im Jahr 2022 waren 18,0 Mill. Euro fällig. Der Jahresabschluss der Allianz Global Investors GmbH ist vor wenigen Tagen im Unternehmensregister des Bundesanzeigers erschienen.

Folge aus Verkauf der Cominvest

Die Vertriebspartnerschaft zwischen Bank und Fondsgesellschaft geht auf den Verkauf der damaligen Commerzbank-Tochter Cominvest an die Allianz im Jahr 2009 zurück. Damals schlossen die Gesellschaften eine Vertriebsvereinbarung für 15 Jahre, also bis 2023. Mittlerweile haben sie die Partnerschaft bis 2033 verlängert. Nach früheren Angaben soll ein Schwerpunkt auf vermögensverwaltenden Fonds liegen. Heute zieht die Commerzbank die Allianz-Fondstochter zum Beispiel auch für das digitale Anlageangebot Money Mate hinzu.

Für die Allianz-Fondstochter ist die Commerzbank ein Vertriebskanal im Fondsgeschäft mit privaten Anlegern – neben dem Vertriebsnetz der Mutter Allianz und anderen Vertriebspartnern wie der DVAG. Eine Vertriebskooperation nach Verkauf einer Fondsgesellschaft besteht in Deutschland auch zwischen der HypoVereinsbank und Amundi, nachdem der französische Fondsriese 2017 die damalige Fondsgesellschaft Pioneer aus dem Konzern der HypoVereinsbank-Mutter Unicredit übernommen hatte.

Weniger Erträge aus Kooperation

Allerdings fällt die erneuerte Partnerschaft für Allianz Global Investors offenbar weniger vorteilhaft aus: Auch wenn das verwaltete Vermögen von Drittkunden im laufenden Jahr voraussichtlich steigt, dürfte der Provisionsertrag sinken, wie die Gesellschaft in ihrer auf Februar datierten Prognose festhält. Sie verweist auf ein „Auslaufen einer langfristigen Vertriebsvereinbarung im Kontext einer Unternehmenstransaktion und resultierenden strukturellen Änderungen des Vertragspartners“.

Zum Jahresabschluss und zum Inhalt des Kooperationsvertrags äußern sich auf Nachfrage weder Allianz Global Investors noch die Commerzbank.

Stürmisches Wetter

Allianz Global Investors stand 2023 unter Druck: Die Nettomittelaufkommen bei Drittkunden jenseits des Allianz-Konzerns verfehlte bezogen auf die direkt verwalteten Vermögen den Planwert von 6,4 Mrd. Euro und lagen leicht unter der Nulllinie. Für die Erträge sah die Gesellschaft eine steigende Tendenz voraus. Tatsächlich fiel der Provisionsertrag, die wichtigste Quelle, netto um 9,8% auf 1,03 Mrd. Euro. Der Verwaltungsaufwand sank um 5,7% auf 610 Mill. Euro, obwohl die Gesellschaft insgesamt steigende Kosten prognostiziert hatte. Unterm Strich führte die Gesellschaft 379 Mill. Euro als Gewinn an den Allianz-Konzern ab nach 540 Mill. Euro im Jahr zuvor.

Zum Geschäftsumfeld schreibt die Gesellschaft: „Die Assetmanagement-Branche ist nach wie vor von starken Veränderungen geprägt, die sich aus der Kombination von intensivem Wettbewerb, beschleunigter Branchenkonsolidierung, strukturellen Veränderungen der Kundenbedürfnisse, zunehmenden gesetzlichen Kontrollen sowie Margen- und Kostendruck ergeben.“

Die GmbH steuert das deutsche und weite Teile des internationalen Geschäfts, während einige britische Einheiten und Allianz Capital Partners separat aufgehängt sind. Insgesamt verwaltet Allianz Global Investors ein Vermögen von 533 Mrd. Euro per Jahresende, wovon 459 Mrd. Euro auf die GmbH entfallen.

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