Credit Suisse baut Bonussystem um
Zürich
Reuters
Mit einem Umbau des Bonussystems will die krisengeschüttelte Großbank Credit Suisse Führungskräfte bei der Stange halten. Mitarbeiter im Rang von Managing Directors und Directors sollen einen größeren Teil der variablen Vergütung in Bargeld statt in Aktien erhalten, wie es in einem der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorliegenden Memo hieß. Die Maßnahme gelte bereits für die Vergütung für 2021. Zudem führt die Schweizer Großbank für diese Mitarbeitergruppe einen zusätzlichen Bonus ein, der mittelfristig in Form von Aktien ausbezahlt wird.
Kosten für juristische Auseinandersetzungen hatten die Bank im Schlussquartal 2021 in die roten Zahlen gedrückt, war ein paar Tage zuvor mitgeteilt worden. Auch für das Gesamtjahr gehen Analysten von einem Ergebnis weit unter den Zielsetzungen aus. Denn im Frühjahr 2021 hatte das Doppeldebakel um den Hedgefonds Archegos und um die Greensill-Fonds für einen Milliardenschaden gesorgt. Insbesondere im Investment Banking sprangen daraufhin Banker ab.
Credit Suisse will den Jahresabschluss am 10. Februar vorlegen. Bezüglich Boni dämpfte die Geschäftsleitung die Erwartungen: „Das Jahr 2021 war für die Credit Suisse ein schwieriges Jahr, was für den Bonuspool anspruchsvolle Rahmenbedingungen schafft“, hieß es in dem Memo. Ziel sei es jedoch, gleichzeitig die individuelle Leistung und den Gegenwind zu berücksichtigen, dem die Bank ausgesetzt gewesen sei. Wie viel Geld im Bonuspool 2021 liegt, dürfte in den kommenden Wochen bekannt werden. Im Vorjahr waren es 2,95 Mrd. sfr gewesen.