Credit Suisse buhlt um reiche Kunden
Bloomberg Frankfurt – Die Credit Suisse legt einen Zahn zu bei ihrer Kampagne zur Rückgewinnung reicher Kunden und deren Gelder. In Asien bieten die Schweizer nun Festgeldzinsen von bis zu 6,5 %, deutlich über den Sätzen der Konkurrenz. Das zeigt die Bedeutung der Angelegenheit für das Geldhaus, dessen Geschäft in der Region auch unter einem Aderlass hochrangiger Banker leidet.
Nach den beispiellosen Abflüssen des vierten Quartals bietet die Credit Suisse diesen Satz für Drei-Monats-Neugeld ab 5 Mill. Dollar an, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das ist fast ein ganzer Prozentpunkt mehr als der noch im Dezember angebotene Satz und mehr als das Angebot von Konkurrenten wie UBS, J.P. Morgan und Citigroup in der Region. Auch auf dem Heimatmarkt Schweiz werden demnach Einlagenzinsen über denen der Konkurrenz angeboten. Der Vorstoß geht über Werbemaßnahmen vom Dezember hinaus, als die Bank die Schwelle für Mindestguthaben gesenkt hatte, die für einen Zinssatz von 5 % bis 6 % in Frage kommen.
Die Jumbo-Zinsen machen deutlich, wie hoch der Druck auf die Geschäftsleitung in Zürich und den Chef des Bereichs Wealth Management Francesco de Ferrari ist, die Mittelabflüsse von über 110 Mrd. sfr im Schlussquartal wieder umzukehren. Die Aktien der Credit Suisse fielen in Zürich um bis zu 3,4 % und nahmen erneut Kurs auf die Tiefstwerte, die letzte Woche erreicht wurden. Mindestens ein Dutzend hochrangige Privatbanker hat die Credit Suisse in Singapur und Hongkong seit September verlassen.