Bankbilanzen

Credit Suisse fährt höchsten Verlust seit 2008 ein

Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ihr Krisenjahr 2022 mit einem weiteren Milliardenverlust abgeschlossen. Viele Kunden hatten ihre Gelder abgezogen wegen Zweifel an der finanziellen Verfassung des Instituts. Das laufende Jahr dürfte auch schwierig werden.

Credit Suisse fährt höchsten Verlust seit 2008 ein

Die krisengeplagte Schweizer Großbank Credit Suisse hat 2022 das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise eingefahren. Abschreibungen im Zusammenhang mit dem laufenden Konzernumbau und der Ertragseinbruch der Investmentbank brockten dem Institut einen Verlust von 7,29 Mrd. Franken ein, wie Credit Suisse am Donnerstag mitteilte. Das lag im Rahmen der Erwartungen der Analysten, die nach einer von dem Institut selbst erhobenen Umfrage durchschnittlich mit einem Fehlbetrag von 7,2 Mrd. Franken gerechnet hatten. 2008 hatte Credit Suisse mit 8,2 Mrd. Franken letztmals mehr verloren als 2022.

Angesichts der Zweifel an der finanziellen Verfassung des Konzerns zogen Kunden im Schlussquartal netto 110,5 Mrd. Franken ab. Bis Mitte November waren es 84 Mrd. Franken gewesen. Der Verkauf des Geschäfts mit Kreditverbriefungen (Securitized Products Group) an den US-Finanzinvestor Apollo Global Management dürfte rund 0,8 Mrd. Dollar einbringen.

Bereits im Vorjahr hatte die Credit Suisse nach den Debakeln um den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und die Liquidierung der Greensill-Fonds einen Verlust von 1,65 Mrd. Franken erlitten. 2022 schlugen Abschreibungen auf latente Steuerguthaben, der teure Umbau des Konzerns und rote Zahlen der Investmentbank auf das Ergebnis durch.

Für 2023 erwarte der Konzern dennoch einen erheblichen Vorsteuerverlust.

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