Cryan glaubt nicht an europäische Fusionen

Skepsis gegenüber grenzüberschreitenden Mergern

Cryan glaubt nicht an europäische Fusionen

bg Frankfurt – Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat auf einer Veranstaltung des internationalen Bankenverbandes IIF “The G 20 Agenda under the German Presidency” mit Berufung auf die Ökonomen seines Hauses die Erwartung geäußert, dass es in Europa nicht vor 2019 zu einer geldpolitischen Straffung kommen werde. Da es im Gegensatz zu den USA keinen Ersatz für den geldpolitischen Stimulus in Form eines starken konjunkturellen Aufschwungs gebe, könne die Europäische Zentralbank gar nicht anders, als ihren Kurs des billigen Geldes fortzusetzen. Ein anderer Teilnehmer des Panels sagte, man befinde sich allgemein wieder in Zeiten steigender Zinsen, und Europa habe gar keine andere Wahl, als den USA zu folgen.Mit Blick auf die von europäischen Politikern und Regulatoren angeregten grenzüberschreitenden Fusionen von Banken, merkte Cryan an, dass Konsolidierung vorerst nur in nationalen Grenzen erfolgen würde. Viele grenzüberschreitende Zusammenschlüsse gebe es nicht in Europa, man sei weit weg von einer Bankenunion, die er grundsätzlich befürworte. Was dem Markt für Bankenwerte zuletzt Zuversicht verschafft habe, sei der sich andeutende Rollback einiger regulatorischer Aspekte in den USA. Für die Deutsche Bank sei es gut gewesen, dass im Rahmen des neuen Bail-in-Regimes (TLAC) die erforderlichen Papiere per Gesetz anrechenbar gemacht wurden. Cryan hob hervor, dass die Deutsche Bank schon mit vielen Fintechs zusammenarbeite, gerade im Bereich Payment und Data ergäben sich für beide Seiten Synergien. Denn die Deutsche Bank ist eine der größten Transaktionsbanken, und so könne man in der Zusammenarbeit die Fintechs mal “an die echten Probleme heranführen”.