Cum-ex-Razzia bei der Deutschen Bank
Reuters Frankfurt
Mit einem Großaufgebot haben Ermittler gestern die Zentrale der Deutschen Bank wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung durchsucht. Staatsanwälte und rund 114 Steuerfahnder aus drei Bundesländern hätten sich für E-Mails, schriftliche Korrespondenz und Beweismittel im Rahmen der Cum-ex-Ermittlungen interessiert, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit. Sie ermittelt seit 2017 gegen die Bank wegen der illegalen Aktiendeals. 2019 hatte die Behörde ihre Untersuchungen auf mehrere Dutzend Beschuldigte ausgeweitet. Nach Aussage eines Insiders liegt aktuell die Zahl der Beschuldigten aus dem Umfeld der Deutschen Bank im höheren zweistelligen Bereich. „Wie bereits seit Beginn der Ermittlungen 2017 kooperiert die Bank weiterhin vollumfänglich mit der ermittelnden Behörde“, erklärte ein Sprecher der Bank.
Auch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die Privatwohnungen zehn Beschuldigter sind laut Staatsanwaltschaft durchsucht worden. „Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum-ex-Geschäften sowie verwandter Steuerhinterziehungsmodelle“, sagte eine Sprecherin der Behörde. Die Kölner Staatsanwälte ermitteln aktuell gegen rund 50 Finanzinstitute im Rahmen der Aufarbeitung der Cum-ex-Aktiendeals.