Dämpfer für die Fondsbranche in Europa

Ucits erstmals seit 2011 mit Abflüssen

Dämpfer für die Fondsbranche in Europa

sto Frankfurt – Angesichts des Einbruchs der Aktienmärkte zu Jahresbeginn hat die Fondsbranche in Europa im ersten Quartal einen Dämpfer erlitten. Wie der europäische Fondsverband Efama mitteilte, brach der Nettomittelzufluss im Vergleich zum Vorquartal von 170,4 Mrd. auf 36,9 Mrd. Euro ein. Üblicherweise ist das Fondsgeschäft im ersten Jahresviertel sehr stark. Dass die Zahlen überhaupt im positiven Bereich verblieben, verdankten die Anbieter allein dem Geschäft mit alternativen Anlagen wie insbesondere den Spezial- und Immobilienfonds, die ihre Zuflüsse mit 43,4 nach 48,4 Mrd. Euro auf hohem Niveau hielten. Denn bei Publikumsfonds gab es eine dramatische Entwicklung: Nach Zuflüssen von 122 Mrd. Euro gab es nun Abflüsse von 6,5 Mrd. Euro.Für die Publikumsfonds, die auf europäischer Ebene nach der europäischen Richtlinie Ucits genannt werden, ist es der erste Abfluss seit dem dritten Quartal 2011. Die insbesondere von Privatanlegern dominierte Fondskategorie ist stark abhängig von den Märkten. Bei schlechter Stimmung an den Kapitalmärkten, halten sich die Anleger zurück oder stoßen ihre Fonds sogar ab.Insbesondere Aktienprodukte kamen erwartungsgemäß zu Jahresbeginn 2016 unter die Räder. Diese Fonds meldeten Abflüsse von 3,5 Mrd. Euro nach Neugeldern von 57 Mrd. Euro im Quartal davor. Bei Rentenfonds blieb der Negativtrend mit – 9,0 Mrd. Euro nach – 9,1 Mrd. Euro unverändert. Bei Geldmarktprodukten wurde nach einem Plus von 39,1 Mrd. Euro ein Minus von 2,2 Mrd. Euro verbucht. Einzig die Mischfonds konnten sich mit Zuflüssen von 6,1 Mrd. Euro behaupten. Dies war aber nur ein Bruchteil der 31,0 Mrd. Euro zuvor. Auf Länderebene gab es bei den Ucits-Fonds starke Unterschiede. Während Frankreich hohe Zuflüsse von 15,6 Mrd. Euro aufgrund eines starken Interesses an Geldmarktfonds (19,1 Mrd. Euro) meldete, gab es in Luxemburg Abflüsse von 21,8 Mrd. Euro infolge starker Verkäufe von Geldmarktfonds (-14,6 Mrd. Euro). Deutschland vornIm Segment der alternativen Fonds (AIF, Alternative Investment Funds) trugen Multi-Asset-Produkte fast die Hälfte der Zuflüsse bei (20,3 Mrd. Euro). Das stärkste Geschäft meldete Deutschland (28,2 Mrd. Euro), das schwächste Dänemark (-1,0 Mrd. Euro). Insgesamt ging das verwaltete Vermögen in Ucits- und AIF-Fonds seit Ende 2015 um 2,1 % auf 13,04 Bill. Euro zurück.