Dänemark etabliert ein Frühwarnsystem
m. Hamburg – Um wirtschaftliche Fehlentwicklungen und die Entstehung neuer Finanzblasen künftig früher erkennen zu können, hat Dänemark die Schaffung eines neuen Risikorates beschlossen. Der “systemiske risikoråd” soll künftig deutlich Laut geben, wenn sich neues Ungemach zusammenbraut.Das neue Gremium ist sehr nah an der dänischen Notenbank (Danmarks Nationalbank) angesiedelt. So übernimmt Nils Bernstein, der Chef der dänischen Notenbank, den Vorsitz. Die Notenbank entsendet zudem einen weiteren Spitzenbeamten. Außerdem sollen zwei unabhängige Wirtschaftsexperten ihren Sachverstand einbringen.Die dänische Finanzaufsicht (Finanstilynet) und vier Ministerien, darunter das Finanz- und das Wirtschaftsministerium, werden ebenfalls hochrangige Vertreter entsenden. In dänischen Medien wird von einer “Superaufsicht” gesprochen. Um die politische Unabhängigkeit in der neuen Einheit zu sichern, erhalten die Vertreter der Ministerien nur Stimmrecht, wenn Unternehmen aus ihrem Zuständigkeitsbereich betroffen sind. Die Vertreter der Nationalbank und die Wirtschaftsexperten sind dagegen in allen Belangen stimmberechtigt. Bei Pattsituationen hat der Vorsitzende ein Doppelstimmrecht.Die wichtigste Aufgabe des neuen Gremiums ist es, finanziellen Krisen vorzubauen, am besten so frühzeitig, dass sie nicht eskalieren und die Konsequenzen für Wachstum und Wohlstand möglichst geringfügig ausfallen. Dänemark zieht damit die Konsequenzen aus dem Umstand, dass bislang die Finanzaufsicht zu mikroökonomisch am Einzelfall orientiert operiert.Mit den absehbaren EU-Regelungen würden mehrere Instrumente verankert, mit denen künftigen Finanzkrisen entgegengewirkt werden könne, sagte Bernstein gegenüber “Berlingske Business”. Genau hier setze das neue Gremium mit seinen Kompetenzen an.