Das Ergebnis verdampft
bn – Das 2020 von Atruvia erzielte Konzernnettoergebnis von 31 Mill. Euro ist im vergangenen Jahr nahezu komplett verdampft. Für 2021 meldete der genossenschaftliche IT-Dienstleister am Donnerstag bei einem Umsatz von 1,75 Mrd. Euro, rund 20 Mill. weniger als im Jahr davor, einen Nachsteuergewinn von gerade einmal 200000 Euro.
2019 war die Gesellschaft mit 5 Mill. Euro in die Verlustzone gerutscht (siehe Grafik). In der AG sind die Erlöse 2021 um knapp 60 Mill. Euro gefallen. Wichtigster Grund des Ertragsschwunds: Im Oktober 2020 hatte die Gesellschaft ein neues Preismodell eingeführt nach ihrem Versprechen, die im Jahr 2014 bei der Fusion von Fiducia und GAD in Aussicht gestellten Kosteneinsparungen von jährlich 125 Mill. Euro an die Primärinstitute weiterzugeben. Mengenwachstum, aber auch die Bepreisung von Betriebsaufwand für die Omnikanal-Plattform federten den Effekt der Preissenkung 2021 ab. Dass das Konzern-Rohergebnis gar um 25 Mill. Euro zulegte, verdankt Atruvia einem kräftig sinkenden Materialaufwand und lässt Vorstandssprecher Beyer frohlocken: „Das zeigt, dass wir die Kosten im Griff haben“, sagt er.
Das Betriebsergebnis fiel dennoch um 43 Mill. auf 26 Mill. Euro. Denn die Personalkosten zogen um nicht weniger als 69 Mill. auf 700 Mill. Euro an, auch weil Externe zu internen Beschäftigten wurden und Atruvia neue Stellen schuf.
Nachdem das Ebit in der AG 2021 mit 18 Mill. um 10 Mill. hinter dem Planwert blieb, wie im Geschäftsbericht des Konzerns zu lesen ist, nimmt sich die Gesellschaft für das laufende Jahr 19 Mill. Euro vor. Der AG-Umsatz soll um 46 Mill. auf 1,358 Mrd. Euro zulegen.