Das Fintech-Ökosystem in Frankfurt wächst

Accelerator hat im Westhafen Quartier bezogen

Das Fintech-Ökosystem in Frankfurt wächst

bg Frankfurt – Das in Frankfurt entstehende Fintech-Ökosystem ist um eine bislang fehlende Komponente bereichert worden. Vor wenigen Tagen hat der von Ram Shoham und Maria Pennanen betriebene Accelerator Frankfurt seine Arbeit aufgenommen. Ein solcher Brutkasten, wies es im Branchenjargon heißt, betreut Start-ups sehr intensiv über einen begrenzten Zeitraum, um die Neugründungen investitionsreif zu machen. Acht Unternehmen aus Israel und Deutschland sind zum Auftakt beherbergt im Quartier des Accelerator im Westhafen Tower: Alyne (Regtech), BeeEye (Data Analytics), Cindicis (Data Analytics), Fenror 7 (Cybersecurity), Pronteo (E-Sharing), SchnellSpesen (E-Accounting), SecuredTouch (Cybersecurity) und Wroomer (E-Financing-Broker). Brexit gab den AusschlagDrei dieser Unternehmen präsentierten sich am Mittwoch auch mit einem Pitch beim 2. Fintech Networking Event der Kanzlei Beiten Burkhardt, die den Accelerator bei der Auflage des ersten Programms beraten hat. Dabei erklärte der Vertreter des Cybersecurity-Experten Fenror 7, dass man bei der Standortsuche die Wahl zwischen London und Frankfurt hatte und sich dann nach der Brexit-Entscheidung der Briten für die Mainmetropole entschied. Der CEO von BeeEye konnte berichten, dass man am Mittwoch bereits bei der Commerzbank eine Lösung für die Verknüpfung von Bank- und Verhaltensdaten präsentiert hat – genau wegen dieser Vor-Ort-Kontakte besitzt Frankfurt eine gewisse Anziehungskraft für international orientierte Fintechs.Das Start-up-Programm ist auf vier Monate angelegt, in denen die Entwicklung von zwei Jahren verdichtet stattfinden soll. Der Accelerator erhält 5 bis 8 % der Anteile. Für die Internationalisierung des Standortes hat sich die Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance als Gründungsmitglied bei der neuen “Global Fintech Hubs Federation” beteiligt. Weitere Mitglieder sind Innovate Finance, ein Londoner Fintech-Veranstalter, und Innotribe, eine Swift-Tochter. Die Frankfurter Fintech-Förderer wollen sich insgesamt kooperativ zu den anderen internationalen Drehkreuzen aufstellen. Das von Stadt und Land geförderte Fintech-Zentrum im Pollux soll Mitte November eröffnet werden, nachdem der zunächst angestrebte Termin Mitte Oktober nicht zu halten war. Der hessische Landtagsabgeordnete Ulrich Caspar (CDU) hob in seinem Vortrag auf dem Fintech-Event hervor, dass die Politik mittlerweile einige Programme zur Start-up-Förderung auf den Weg gebracht habe.