Daten im Darknet gelandet
Bloomberg Frankfurt
Der Hacker-Angriff auf den deutschen Versicherer Haftpflichtkasse aus der Nähe von Darmstadt ist umfangreicher gewesen als bislang bekannt. Den Tätern gelang es, unter anderem auch Bankverbindungsdaten von Versicherungskunden und Geschäftspartnern zu kopieren und im sogenannten Darknet zu veröffentlichen, erklärte das Unternehmen am Freitag. Ob unberechtigte Dritte Einsicht in die Daten genommen haben, sei nicht bekannt. Betroffene Kunden und Geschäftspartner wurden bereits informiert.
„Bisher ist uns erfreulicherweise noch kein Missbrauchsfall gemeldet worden“, sagte Vorstandsmitglied Torsten Wetzel. „Allerdings können wir aus verschiedenen Gründen nicht alle betroffenen Vertragspartner erreichen.“ Kunden und Geschäftspartner der Haftpflichtkasse sollten für den Zeitraum ab Mitte Juli 2021 und in Zukunft ihr Konto auf verdächtige, ihnen nicht nachvollziehbare Kontobewegungen prüfen und gegebenenfalls ihre Bank entsprechend umgehend informieren, hieß es. Nach der Attacke im Juli hatte die Haftpflichtkasse zunächst ihre Systeme vom Netz genommen und war tagelang kaum erreichbar. Seit Anfang August arbeitet der Versicherer wieder im Normalbetrieb. Früheren Angaben zufolge ist das Unternehmen auf Erpresserforderungen der Hacker nicht eingegangen.