Einem Team um den Trading-Spezialisten Avraham Eisen­berg ist es gelungen, Token im Wert von 114 Mill. Dollar bei der DeFi-Plattform Mango Markets abzuziehen. Dabei hatte Eisenberg eine nach seiner Ansicht „legale Handelsstrategie“ eingesetzt, indem das „price oracle“ des Mango-Token nach oben manipuliert wurde. Über Oracles werden Blockchains Handelsdaten übermittelt, wobei dafür Parameter im die Plattform steuernden Softwareprotokoll festgesetzt sind. Und hier hatten die Mango-Entwickler offenbar geschlafen, indem sie zuließen, dass Eisenberg mit Collateral von 10 Mill. Dollar die Mango-Token-Notiz von 0,30 Dollar auf 0,90 Dollar treiben konnte, womit seine Sicherheiten an Wert gewannen, was wiederum für weiteres Lending aus dem Liquiditäts-Pool des Protokolls genutzt wurde.

Der ursprüngliche Kapitaleinsatz von Eisenberg belief sich auf 10 Mill. Dollar – was zeigt, wie erheblich er sein Investment hebeln konnte. Da man auf ihn über Discord-Chats aufmerksam wurde und seine Identität als Mango-Markets-Hacker öffentlich wurde, schlug Eisenberg selbst der Mango-Community einen Deal vor, über den am Sonntag abgestimmt wurde: Demzufolge kann Eisenberg 47 Mill. Dollar als „bug bounty“ behalten und führt Token im Wert von 67 Mill. Dollar an Mango Markets zurück. Diese Quote liegt weit über sonst üblichen „bug bounties“, die Hacker dafür erhalten, dass sie einen Großteil der Beute zurückgeben. Somit bleiben Eisenberg und seinen Mitstreitern 37 Mill. Dollar.

Allein im Oktober kam es zu fünf Krypto-Hacks, zuletzt bei TempleDAO. Chainalysis zufolge summieren sich die Diebstähle auf 718 Mill. Dollar, was zeigt, dass die DeFi-Plattformen erhebliche Probleme in der Programmierung von Sicherheitsfeatures haben.