Deka-Gruppe spaltet Vertrieb an institutionelle Kunden auf
Deka-Gruppe spaltet Vertrieb
an institutionelle Anleger auf
Konzern trennt Sparkassen-Adressen und externe Kunden
jsc Frankfurt
Die Deka-Gruppe will institutionelle Anleger fortan getrennt ansprechen: Künftig werden einerseits Sparkassen und Verbundkunden und andererseits externe Marktkunden aus unterschiedlichen Teams heraus adressiert, teilte der Finanzkonzern der Sparkassen auf Nachfrage mit. Zuerst hatte „Finanz-Szene“ über die Neuordnung berichtet.
Sparkassen und Verbundkunden zeigten „spezifische Bedürfnisse und Belange“. Externe Kunden seien hingegen weniger an einem „ganzheitlichen Relationship-Ansatz“ interessiert, sondern benötigten „sehr spezifisch einzelne Produkte“ aus den Sparten Investment, Immobilien, Verwahrstelle und Kapitalmarkt.
Geschäftsfeld mit Schwächen
Die Aufteilung folgt einer Schwächephase: Mit 1,5 Mrd. Euro blieb die Nettovertriebsleistung an institutionelle Kunden im Assetmanagement im ersten Halbjahr hinter dem Absatz an Privatkunden mit 4,6 Mrd. Euro zurück. Im vergangenen Jahr flossen nach Verlust eines großen Mandats unterm Strich 17,4 Mrd. Euro aus dem Segment institutionelle Kunden ab. Im Jahr 2021 hatte zudem der Provinzial-Konzern ein Mandat im hohen einstelligen Milliardenbereich abgezogen und an Helaba Invest übertragen.
Das Volumen im institutionellen Geschäft wuchs im Vergleich zur Konkurrenz in den vergangenen Jahren langsam – zumindest, wenn offene Spezialfonds betrachtet werden. So legte der Bestand der Deka-Gruppe von Ende 2019 bis Ende 2023 um 9% auf 125 Mrd. Euro zu, wie aus Daten des deutschen Fondsverbands BVI folgt. Zum Vergleich: Helaba Invest wuchs um 34% auf 159 Mrd. Euro, Bayern Invest um 12% auf 77 Mrd. Euro und Union Investment aus dem genossenschaftlichen Sektor um 31% auf 152 Mrd. Euro. Allerdings schrumpfte LBBW Asset Management um 10% auf 36 Mrd. Euro.
Fondsadressen bedienen institutionelle Kunden überwiegend, aber nicht nur über Spezialfonds. Die Deka-Gruppe setzt etwa auch Zertifikate oder Mandate ohne Fondshülle ein. Der Konzern relativiert die Bedeutung des Volumens und spricht von einer „werthaltigen Steuerung“.