Depotbanken setzen Konsolidierung fort

Schwergewichte drängen Kleinanbieter zurück

Depotbanken setzen Konsolidierung fort

jsc Frankfurt – Die führenden Adressen der Verwahrstellen für Wertpapier- und Immobilienvermögen aus deutschen Fonds haben ihre Marktmacht gestärkt. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der zehn größten Anbieter von 86,8 auf 90,4 %, wie Daten des deutschen Fondsverbandes BVI zeigen. Während die zehn größten Adressen auch absolut wuchsen, gaben die nur mehr 30 verbliebenen Häuser in Summe nach.Hinter dem Trend steht auch die Fusion von DZ Bank und WGZ Bank. Das Frankfurter Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken übernahm aus Düsseldorf ein Vermögen von rund 30 Mrd. Euro. Doch auch ohne diesen Effekt stieg die Konzentration der Branche: Während das verwahrte Vermögen insgesamt um 9 % auf 1,91 Bill. Euro zulegte, wuchs Marktführerin BNP Paribas mit ihrer zuständigen Tochter Securities Services um 10 % auf 430,9 Mrd. Euro und kontrolliert damit weiterhin mehr als ein Fünftel des Marktes. Die drittplatzierte BNY Mellon steigerte das Volumen ihrer Asset-Servicing-Sparte um 15 % auf 200,5 Mrd. Euro, während die DZ Bank – nicht nur durch die Fusion – um 41 % an HSBC Trinkaus vorbei mit 183,5 Mrd. Euro auf Rang 5 landete. Das zweit- und das viertplatzierte Haus, State Street und J.P. Morgan, legten mit 2 % auf 250,9 Mrd. Euro und 7 % auf 191,0 Mrd. Euro hingegen nur unterproportional zu. Harter WettbewerbDie führenden Depotbanken übernehmen insbesondere standardisierte Wertpapieraufträge institutioneller Kunden, die per Ausschreibung nach einer passenden Verwahrstelle suchen. Das Geschäft ist wettbewerbsintensiv und von Skaleneffekten geprägt. Kleine und mittelgroße Anbieter spezialisieren sich häufig auf bestimmte Kundengruppen wie etwa Vermögensverwalter oder Pensionskassen oder auf bestimmte Anlageklassen wie Immobilien. Doch auch ohne die WGZ Bank gerechnet schrumpfte insgesamt das verwahrte Vermögen der kleineren Adressen ab Rang 11, und zwar um 9 % auf 182,7 Mrd. Euro.