Der Geldbote stellt nur selektiv zu

Sparkassen starten Handy-zu-Handy-Überweisung

Der Geldbote stellt nur selektiv zu

ge Berlin – Wenn Sparkassenkunden Geld überweisen wollen, können sie dies ab 28. November auch mit ihrem Smartphone von Handy zu Handy tun. Im neuesten Update der Sparkassen-App, das ab Ende des Monats zur Verfügung stehen wird, ist auch die Zahlungsfunktion “Kwitt” installiert für P2P-(Peer-to-Peer-)Überweisungen. Kwitt ist der Sparkassenname für das gemeinsam mit den Volksbanken gestartete Projekt “Geldbote”, mit dem beide Verbünde P2P-Überweisungen entwickeln wollten.Nach einer Voranfrage beim Bundeskartellamt wollten die dortigen Beamten wissen, warum die Verbünde eine Kooperation für die Entwicklung einer Bankfunktion benötigen, die Start-ups allein auf die Beine stellen können. Darauf habe es keine Antwort gegeben, heißt es in Bonn. Sparkassen und Volksbanken behaupten dagegen, das Kartellamt habe angesichts der marktbeherrschenden Stellung der beiden Verbünde zusammen das Entwicklungsprojekt ausgebremst.Die Verbünde jedenfalls stoppten die gemeinsame Arbeit. Die Sparkassen entwickelten Kwitt. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) kündigte eine eigene P2P-Lösung für 2017 an. Im Endeffekt ist zu konstatieren, dass der “Geldbote” nicht mehr wie geplant in beiden Verbünden, sondern nur noch bei den Sparkassen zustellt. Ziel sei dennoch, ein interoperables P2P-System zu installieren. “Wir wollen dieses System auch für andere Finanzdienstleister und deren Kunden öffnen und damit zum allgemeinen Marktstandard machen”, versichert Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) – mit Worten, die auch vom BVR stammen könnten. Da die eigenen Kunden aber nicht warten sollen, wird Kwitt in einigen Wochen starten – so die jeweilige Sparkasse mitmacht.Von den etwa 35 Millionen Sparkassenkunden haben 15 Millionen ein Online-Konto – und von diesen haben 4,5 Millionen die Sparkassen-App installiert. Diese Nutzer können mit ihrem Smartphone demnächst Geldbeträge an die Mobilfunknummer eines Dritten überweisen oder von dessen Handy erhalten – wenn er denn Sparkassenkunde ist. Ist der Empfänger bei einer Privat- oder Genossenschaftsbank, erhält er eine SMS, in die er seine IBAN-Daten eintragen muss, um das Geld zu bekommen. Rücküberweisungen sind über diesen Weg jedoch nicht möglich.