Derivate bringen Hessen unter Erklärungsdruck

Börsen-Zeitung, 28.8.2018 jsc Wiesbaden - Die hessische Landesregierung gerät zwei Monate vor der Landtagswahl wegen Zinsabsicherungsgeschäften in Milliardenhöhe unter Druck: Der Landesrechnungshof sehe sich wegen anhaltend niedriger Zinsen...

Derivate bringen Hessen unter Erklärungsdruck

jsc Wiesbaden – Die hessische Landesregierung gerät zwei Monate vor der Landtagswahl wegen Zinsabsicherungsgeschäften in Milliardenhöhe unter Druck: Der Landesrechnungshof sehe sich wegen anhaltend niedriger Zinsen veranlasst, den Derivatebestand Hessens zu überprüfen, erklärte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Montag in Wiesbaden. Dabei gebe es “im Detail Dissens” und “Erörterungsbedarf”, sagte Staatssekretär Martin Worms.Das Land hat rechnerisch mit hohen Verlusten zu kämpfen, weil es sich mit weit in die Zukunft reichenden Geschäften gegen steigende Zinsen abgesichert hat, ehe das Zinsniveau weiter abfiel. Per Jahresende verbuchte das Land mit Zinsderivaten unterm Strich negative Marktwerte von 4,2 Mrd. Euro. Hessen hatte 2011 und 2014 Sicherungsgeschäfte mit einem Volumen von 7,3 Mrd. Euro abgeschlossen. Rund ein Fünftel der neu aufgenommenen Schulden hat das Land auf diese Weise abgesichert. Der Rechnungshof teilte mit, er könne die Beweggründe “grundsätzlich nachvollziehen”.—– Kommentar auf dieser Seite- Bericht Seite 3