Derivateverband gibt sich neuen Namen
Derivateverband trennt sich nach 15 Jahren von seinem Namen
wbr Frankfurt
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat sich 15 Jahre nach seiner Gründung umbenannt. Die Lobbyorganisation mit 15 Mitgliedern tritt jetzt unter Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) auf. Der neue Name drücke besser aus, wofür der Verband stehe, sagte Henning Bergmann, geschäftsführender Vorstand des Verbandes, am Montag in Frankfurt.
Henning BergmannSchulter an Schulter zwischen den traditionellen Wertpapiergattungen Anleihen und Aktien.
Der alte Name sei oft missverständlich gewesen und Marktteilnehmer hätten den DDV für einen Verband der OTC-Derivate-Häuser gehalten. Strukturierte Wertpapiere seien aber Produkte für private Anleger. „Wir positionieren strukturierte Wertpapiere dort, wo sie größtenteils einzuordnen sind: Schulter an Schulter zwischen den traditionellen Wertpapiergattungen Anleihen und Aktien.“
Anders als OTC-Derivate hätten strukturierte Wertpapiere einen von der Aufsicht genehmigten Prospekt, verfügten über transparente Auszahlungsprofile und seien an Börsen eingeführt. Sie nutzten zudem die gesamte Infrastruktur des Wertpapierhandels und der -abwicklung.
Strukturierte Wertpapiere über knapp 100 Mrd. Euro
Das gut laufende Geschäft führt der Verband auf die höheren Zinsen zurück. Auf die Mitgliedsinstitute des BSW entfällt ein Marktvolumen strukturierter Wertpapiere in Höhe von 95 Mrd. Euro. Im Jahr 2022 summierten sich die Börsenumsätze in Stuttgart, Frankfurt und bei Gettex auf 57,6 Mrd. Euro, im ersten Halbjahr 2023 wurden 25,3 Mrd. Euro umgesetzt. Ob im laufenden Jahr das Ergebnis von 2022 erreicht werde, lasse sich noch nicht sagen. Kritisch sieht der Verband die Diskussion um ein Provisionsverbot für Selbstentscheider, da diese Anleger einen Großteil der Kunden von strukturierten Wertpapieren darstellt. Eine solche Maßnahmen würde sehr negative Auswirkungen auf das Geschäft haben.