Deutsche Bank bekennt sich zu US-Geschäft
Die Deutsche Bank hat im ersten Quartal dieses bislang turbulenten Börsenjahres geliefert. Die Erträge stiegen um 10% zum Vorjahreszeitraum auf 8,5 Mrd. Euro und übertrafen somit die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 8,3 Mrd. Euro gerechnet hatten. Der Gewinn vor Steuern legte noch deutlicher zu und lag mit 2,8 Mrd. Euro um 39% über dem Vorjahreswert. Analysten waren von knapp 2,6 Mrd. Euro ausgegangen.
Nach Segmenten betrachtet verzeichnete das Investment Banking den größten Ertragszuwachs von 10% auf 3,4 Mrd. Euro, was einem Rekordquartal im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) zuzurechnen ist. Dieser stieg um 17% auf 2,9 Mrd. Euro. Das Beratungsgeschäft (Origination & Advisory) war indes wie erwartet rückläufig (-8% auf 460 Mill. Euro). Die Unternehmensbank lag mit 1,9 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau.
Risikovorsorge über Guidance
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag etwas oberhalb der Erwartungen bei 471 Mill. Euro. Es handele sich um die erwartete Normalisierung in den Portfolios. Die Risikovorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stufe 3) sank dabei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 27% auf 341 Mill. Euro. Beim Gewinn vor Steuern war das Assetmanagement Vorreiter mit einem Plus von 67% auf 204 Mill. Euro. Ebenfalls deutlich profitabler war die Privatkundenbank mit einem Zuwachs von 43% auf 490 Mill. Euro, obwohl die Erträge um lediglich 3% zulegten.

Die Assetmanagement-Tochter DWS profitierte ebenfalls von der hohen Marktvolatilität. Die Erträge stiegen um 15% auf 753 Mill. Euro. Der Konzerngewinn legte um 37% auf 199 Mill. Euro zu. Deutsche-Bank-CFO James von Moltke sagte angesichts der hohen Konsolidierung in der Branche, dass die Bank „noch nicht die richtige Gelegenheit zur richtigen Zeit“ gefunden habe. „In der Zwischenzeit fühlen wir uns mit unserem Geschäftsmodell sehr gut.“ Er sei zuversichtlich, dass die DWS „auf Stand-alone-Basis“ weiter wachsen werde.
Keine Anpassung im US-Geschäft
Befragt zur schwierigen Lage durch die Politik von US-Präsident Trump und die wirtschaftlichen Auswirkungen dessen, gab sich von Moltke gelassen. „Ich sehe das nicht so dramatisch. Wir haben die USA immer als wesentlichen Teil der Deutsche Bank Gruppe betrachtet“, erklärte er. Das Land sei ein wichtiger Teil der weltweiten Finanzarchitektur, etwa durch den Dollar als Leitwährung, die Größe des Kapitalmarkts und die Bedeutung für globale Innovationsfinanzierung.
„Daher ist unsere Positionierung Teil der Wettbewerbsstärke der Bank“, so der Finanzvorstand. Es gebe auch im aktuellen Umfeld unter Trump keine wesentlichen Strategieanpassungen. Zudem wies von Moltke darauf hin, dass das US-Geschäft lediglich ein Fünftel der gesamten Bank ausmache. „Wir sind vorwiegend europäisch.“
Ausblick auf restliches 2025 geteilt
Bezüglich der Stabilität der Zinserträge ist von Moltke für den Rest des Jahres optimistisch. Die Privatbank sei stark aufgestellt und werde von den aktuellen Unsicherheiten „wahrscheinlich nicht beeinträchtigt“ werden – es sei denn, es kommt zu einem deutlichen Abschwung in der Wirtschaft.
Deutlich schwieriger seien die Aussichten im Beratungsgeschäft mit Fusionen und Übernahmen und Aktienemissionen. Das Geschäftsfeld sei sehr von der allgemeinen Vertrauenslage gegenüber der Wirtschaft abhängig. Und genau diese habe sich im April recht dramatisch abgeschwächt, so von Moltke. Bis sich das ändert, könne es noch dauern. Gleichzeitig bestehe ein Nachholbedarf an Transaktionen sowohl bei Finanzierungen als auch M&A. Auf Kostenseite sieht er das Investment Banking gut aufgestellt, die Cost-Income-Ratio lag hier im ersten Quartal bei 49,1%. Größere Entlassungsrunden seien zunächst nicht zu erwarten.
Auf Gruppenebene erreicht die Bank eine Cost-Income-Ratio von 61,2% und liegt damit deutlich unterhalb des 2025er-Ziels von unter 65%.
US-Geschäft bereitet der Deutschen Bank keine Sorge
Erträge und Vorsteuerergebnis über Erwartungen – Assetmanagement mit höchstem Gewinnwachstum – Cost-Income-Ratio unterhalb des 2025er-Ziels
Die Deutsche Bank hat im ersten Quartal ihre Erträge von 7,8 auf 8,5 Mrd. Euro gesteigert. Der Vorsteuergewinn kletterte um 39% auf 2,8 Mrd. Euro. Das Handelsgeschäft ist inmitten der Marktturbulenzen aufgeblüht. Schwierig bleibt das Beratungsgeschäft. Die Strategie für den US-Markt soll sich zunächst nicht ändern.