Deutsche erwarten weiter steigende Immobilienpreise
jsc Frankfurt
Am deutschen Immobilienmarkt klaffen Erwartung und Wirklichkeit immer weiter auseinander: Während die Bundesbürger im Durchschnitt noch immer in ihrer Umgebung einen Preiszuwachs für Immobilien in Höhe von 5,8% für die kommenden zwölf Monate sehen, sank die Zuwachsrate für Wohnhäuser aufs Jahr gerechnet zuletzt auf 2,1% ab (siehe Grafik). Diese Diskrepanz ergibt sich, wenn die jüngste Umfrage der Bundesbank von Februar zur Preiserwartung neben den tatsächlichen Preisdaten des Pfandbriefbankenverbands VDP für das vierte Quartal gelegt werden. Bis Mitte 2022 hatten sich die Erwartungen für die nahe Zukunft und der tatsächliche Preiszuwachs aus der jüngsten Vergangenheit die Waage gehalten. Die Lücke ist tatsächlich sogar noch höher, denn im Herbst sind die Wohnhauspreise laut VDP erstmals seit Jahren gefallen.
Allerdings sagt die monatliche Umfrage der Bundesbank nichts über die Erwartungen von Kaufinteressenten, sondern bildet die Meinung der gesamten Bevölkerung ab. Auch verzerren einige unrealistisch hohe Schätzungen den Mittelwert nach oben. Je höher der Bildungsabschluss und je höher das Einkommen, desto geringer fallen im Durchschnitt die Prognosen für die Preisentwicklung aus. Die Bundesbank lässt monatlich etwa 2000 Personen in Deutschland befragen.