Deutsche haben wieder Lust auf Aktien

Bundesbank: Höchster Zufluss seit sechs Jahren

Deutsche haben wieder Lust auf Aktien

jsc Frankfurt – Die deutschen Privathaushalte greifen wieder häufiger zu Aktien: Im dritten Quartal 2015 investierten die Deutschen per saldo 11,7 Mrd. Euro in Aktien und sonstige Anteilsrechte und damit so viel wie seit gut sechs Jahren nicht mehr, berichtet die Deutsche Bundesbank. Vor allem nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften im Inland profitierten von dem Zustrom. “Insgesamt nahm die Bedeutung der Wertpapiere in der Geldvermögensbildung der privaten Haushalte deutlich zu”, schreibt die Bundesbank. Im ersten Halbjahr war insgesamt noch ein Mittelabfluss verzeichnet worden.Allerdings lief das Wertpapiergeschäft nicht rundum besser. Zum einen fiel das separat erfasste Investmentfondsgeschäft, das in einem starken ersten Quartal noch einen Zufluss von netto 10,8 Mrd. Euro erzielt hatte, mit 5,1 Mrd. Euro etwas schwächer aus. Zum anderen führten Kursverluste an der Börse dazu, dass die Geldvermögen abnahmen. Mit einem Rückgang um 17 Mrd. Euro auf 5,21 Bill. Euro fiel der Wert dabei zum ersten Mal seit vier Jahren. Aktien und sonstige Anteilsrechte gaben von 537 Mrd. auf 518 Mrd. Euro nach, Investmentfondsanteile von 481 Mrd. auf 464 Mrd. Euro. Der Dax war im dritten Quartal von 10 945 auf 9 660 Punkte gefallen.Liquide Anlagen sind bei den deutschen Sparern immer noch beliebt, doch verlangsamte sich der Trend: Im dritten Quartal flossen netto 8,5 Mrd. Euro dem Bargeld und den Einlagen zu und damit deutlich weniger als in den Quartalen zuvor. Nach wie vor bevorzugen die Deutschen dabei kurzfristige Anlagen, so dass Termineinlagen sowie Spareinlagen und Sparbriefe erneut Mittelabflüsse aufwiesen. Mit 2,05 Bill. Euro machen Bargeld und Einlagen noch immer den größten Anteil am Geldvermögen der Deutschen aus. Dicht dahinter folgen Versicherungen, Alterssicherungs- und Standardgarantiesysteme mit fast 2,0 Bill. Euro.Wie auch bereits in den Vorquartalen nutzen die Haushalte das Niedrigzinsumfeld und nahmen per saldo 14,6 Mrd. Euro an Krediten auf. Die Verbindlichkeiten stehen per Ende September bei 1,61 Bill. Euro, so dass die deutschen Haushalte nach Abzug von Schulden ein Geldvermögen von 3,60 Bill. Euro horten.