Deutsche Hotelinvestments gehen durch die Decke

Rekordjahr 2007 wird getoppt - Banken geben gerne

Deutsche Hotelinvestments gehen durch die Decke

tl Frankfurt – Deutsche Hotels sind bei in- und ausländischen Investoren hoch begehrt. 2014 dürfte mehr investiert werden als im Rekordjahr 2007, sagte Olivia Kaussen, beim Immobiliendienstleister CBRE für Hotels in Deutschland und Mitteleuropa zuständig, bei einem Pressegespräch. “Der Anteil der Hotelinvestments am gesamten Gewerbeimmobilienmarkt ist in den ersten drei Quartalen auf 7,7 % gestiegen. Im langjährigen Durchschnitt liegt er zwischen 5 und 6 %. Dies zeigt, wie volatil dieser Markt ist.”Kaussen beobachtet immer mehr Player auf dem deutschen Markt. “Dazu gehören Ärztekammern, Pensionskassen, aber auch vermögende Private wie zum Beispiel Klaus-Michael Kühne.” Kräftig zugenommen haben im ersten Halbjahr Portfoliotransaktionen, die von Ausländern dominiert werden. Dazu gehören die Verkäufe des Moor-Park-Portfolios an Accor für mehr als 700 Mill. Euro und des europäischen Portfolios von Holiday Inn, Holiday Inn Express und Crowne Plaza Hotels an das Private-Equity-Unternehmen Apollo Real Estate für etwa 425 Mill. Euro. In beiden Fällen lag der Deutschlandanteil über 50 %.Aus Investorensicht hält Jan-Hendrik Jessen von Patrizia Budgethotels für hoch interessant. “Für uns kommen Städte ab 100 000 Einwohner infrage – wenn sie über eine hohe Wirtschaftskraft verfügen und eine positive Übernachtungsentwicklung aufweisen.” Erfolgsfaktoren für ein gutes Hotelinvestment sind für Claus-Dieter Jandel von der Steigenberger Hotel AG zuerst die Lage und dann die Nachhaltigkeit des Betreibers. “Dabei geht es insbesondere um seine Historie mit Fragen wie: Erfüllt er seine Verträge?”Finanziert wird laut Kaussen heute meist zu 50 %, teilweise sogar komplett mit Eigenkapital. Patrizia setzt 50 % Fremdkapital ein. “Die Banken schlagen sich um die Finanzierung – zumindest bei Kettenhotels”, beobachtet Kaussen. Bei Patrizia liegt die Nettoanfangsrendite zwischen 6,0 und 6,5 %, Kaussen nennt Spitzenrenditen von 5,0 bis 5,25 %, teilweise sogar unter 5 %. Den Aufschlag zu Bürospitzenrenditen gibt sie mit 50 Basispunkten an.