Deutsche Kreditwirtschaft baut erstmals seit 2000 Stellen auf
Erster Personalaufbau seit 2000
Deutsche Kreditwirtschaft stellt wieder mehr Mitarbeiter ein
jsc Frankfurt
Deutschlands Banken und Sparkassen schaffen erstmals seit dem Jahr 2000 unterm Strich wieder neue Stellen: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten in der gesamten deutschen Kreditwirtschaft in Summe um rund 2.050 auf 537.650, wie der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) am Montag offenlegte. Demnach stieg die Zahl der Beschäftigten in privaten Banken, in Kreditgenossenschaften sowie in Landes- und Förderbanken jeweils an, während sie in Sparkassen unverändert blieb.
Der Verband sieht einen „Bedarf an hoch qualifizierten Beschäftigten“, um vor allem „an der Schnittstelle zwischen IT und Bankgeschäft“ neue Produkte und Prozesse aufzusetzen. Auch Nachwuchskräfte in der Finanzberatung seien gefragt. Eine Beschäftigungswende sieht der AGV Banken jedoch nicht. Der langfristige Abwärtstrend sei „vorerst“ unterbrochen.
Stellenabbau in Wellen
Im Jahr 2000 hatte die Branche noch 774.550 Menschen beschäftigt. Seither ist die Belegschaft um 31% geschrumpft. Private Banken bauten in dieser Zeit 38% der Stellen ab, Sparkassen 33%, Kreditgenossenschaften 22% und Landes- und Förderbanken 14%. Der Stellenabbau kam in Wellen: Zeitweilige Höhepunkte erreichte er nach der Dotcom-Krise im Jahr 2003, nach der Finanzkrise im Jahr 2009 und in der Tiefzinsphase im Jahr 2017.
Auch sinkt die Quote der Teilzeitkräfte, wie der Verband für die privaten Geldhäuser aufschlüsselt: Demnach wiesen im vergangenen Jahr 24,9% der Beschäftigten Teilzeitverträge aus nach 25,4% im Jahr zuvor. Derweil steigt der Anteil von Frauen in außertariflich bezahlten Positionen, und zwar auf 36,5% im vergangenen Jahr nach zuvor 35,9%. Im Jahr 2000 lag die Quote bei rund 20%.