Deutscher Mittelstand bleibt Hausbanken treu

KfW: Beziehungen währen im Schnitt seit 20 Jahren

Deutscher Mittelstand bleibt Hausbanken treu

fir Frankfurt – Geschäftsbeziehungen zwischen dem deutschen Mittelstand und Hausbanken sind beständig: Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) nehmen die Dienste ihrer Finanzinstitute im Schnitt seit 20 Jahren in Anspruch. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Förderbank KfW hervor. “In Zeiten, in denen die Filialnetze der deutschen Banken und Sparkassen bereits seit längerem ausdünnen, bleibt der persönliche Kontakt zum Berater für die Mehrzahl der Mittelständler wichtig”, heißt es in der Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels 2018, dem alle deutschen Privatunternehmen zugrunde liegen, deren jährlicher Umsatz bis zu 500 Mill. Euro pro Jahr beträgt. Im Schnitt vier FilialbesucheMehr als neun Millionen Hausbanktermine seien pro Jahr wahrgenommen worden, schätzt die KfW. Denn zwei von drei Mittelständlern hätten per annum mindestens einen Geschäftstermin in einer Filiale, im Durchschnitt besuche ein Vertreter einer Firma viermal eine Filiale. Je länger die Beziehung besteht, desto häufiger suchten die Unternehmer die Filiale auf. Allerdings verändere sich das Kundenverhalten. Jeder Dritte habe sich kein einziges Mal in seiner Bank blicken lassen. 93 % der Mittelständler schenken in Gelddingen ihrer Hausbank das Vertrauen. Der Großteil (52 %) setzt der Studie zufolge alles auf eine Bank, fast ein Drittel verfügt über zwei und gut jeder Zehnte drei Bankverbindungen. Je größer das Unternehmen, desto eher diversifiziere es seine Bankgeschäfte. Vorteile für alle BeteiligtenDer starke Fokus auf Hausbanken birgt der KfW zufolge erhebliche Vorteile für die Finanzinstitute: Sie erhielten dank der Kredithistorie oder der langjährigen, tiefen Einblicke ins Unternehmen Aufschluss über “weiche Faktoren” wie die Qualität des Managements, Verlässlichkeit und Unternehmensstrategie. Die Firmen wiederum profitierten von einem erleichterten Kreditzugang und besseren Konditionen. Im Schnitt nehme ein mittelständischer Betrieb vier Fünftel des Kreditvolumens bei seiner Hausbank auf. “Mit Blick auf den Filialrückbau bleibt daher entscheidend, dass auch bei weiter abnehmender Filialzahl die für mittelständische Unternehmenskunden wichtige Nähe zum Berater erhalten bleibt”, wird KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner zitiert.Jedes Jahr seien zwischen 2000 und 2015 etwa 2 % der Filialen in Deutschland geschlossen worden, das entspreche 680 pro Jahr. 2015 gab es demnach noch knapp 28 000 Filialen.