Neues Büro in Frankfurt

Deutsches Alantra-Team wechselt mit Wolfram Schmerl zu Mediobanca

Wolfram Schmerl und ein mehrköpfiges Alantra-Team wechseln zu Mediobanca. Die Italiener wollen in Frankfurt ein Büro aufbauen und in die mittelständische Corporate-Finance-Beratung einsteigen.

Deutsches Alantra-Team wechselt mit Wolfram Schmerl zu Mediobanca

Deutsches Alantra-Team
wechselt zu Mediobanca

Italienische Bank eröffnet Niederlassung in Frankfurt

phh Frankfurt

Die italienische Mediobanca eröffnet eine Niederlassung in Frankfurt. Nach Informationen der Börsen-Zeitung ist dafür Anfang Juli ein zwölfköpfiges Mitarbeiterteam der spanischen Investmentbank Alantra zu den Italienern gewechselt. Angeführt wird es von dem ehemaligen Deutschlandchef von Alantra, Wolfram Schmerl. Dieser war vor gut einem Jahr zusammen mit Robert von Finckenstein bei Alantra zurückgetreten.

Neben Schmerl als Niederlassungsleiter ist zudem Christoph Handrup als Co-Head von Alantra zu Mediobanca Deutschland gewechselt. Darüber hinaus wird Maximilian Rohardt künftig das Debt Advisory der Italiener in Deutschland leiten, wie die italienische Bank mitteilte. Auch die übrigen Professionals kommen laut Informationen der Börsen-Zeitung von Alantra, auf deren Website damit nur noch vier Mitarbeiter geführt werden – Jan Caspar Hoffmann eingeschlossen, der als Schmerls Nachfolger von den Spaniern jedoch schon wieder demontiert wurde.

Mediobanca setzt auf Private Equity

Der Markteintritt von Mediobanca in Deutschland erfolgt in einer Zeit, in der der Wettbewerb unter Corporate-Finance-Beratern nach wie vor hoch und der Dealflow weiterhin deutlich schwächer ist als noch im Rekordjahr 2021. Die Branche setzt vor allem auf den Anlagedruck von Private-Equity-Investoren, die ihre Portfolio-Exits nicht ewig aufschieben können.

Die Beratung von mittelständischen Private-Equity-Investoren war das Steckenpferd von Schmerl & Co. bei Alantra – und wird es auch wieder bei Mediobanca sein. Die Entscheidung für den deutschen Markteintritt stehe im Einklang mit dem Strategieplan 2023–26, wie es in einer Mitteilung von Mediobanca heißt. Dessen Hauptziel sei es, den internationalen Umsatzanteil von 40 auf 55% des Gesamtumsatzes der Gruppe zu steigern.

Mediobanca expandiert in Europa

Im vergangenen Jahr war Mediobanca bereits eine Partnerschaft mit Arma Partners in London eingegangen, die auch ein Büro in München unterhalten. Die Präsenz in Deutschland soll auch grenzüberschreitende M&A-Deals erleichtern, lassen sich Francisco Bachiller und Giuseppe Baldelli zitieren, die das Corporate & Investment Banking von Mediobanca leiten.

Abseits der Beratung von Großkunden will die italienische Bank das mittelständische Beratungsgeschäft in Europa ausbauen. Geleitet wird dieses Geschäft von Lorenzo Astolfi, an den das deutsche Team um Schmerl berichten wird.

Personeller Aderlass bei Alantra in Frankfurt

Bei Alantra hingegen geht der personelle Aderlass in Frankfurt weiter. Bereits Ende April bestätigte die Investmentbank mit dem Rücktritt von Hoffmann, dass sich die Anzahl der Mitarbeiter in Frankfurt von 35 auf schon damals weniger als 20 reduziert habe. Aktuell seien es in Frankfurt noch weniger als 15 Mitarbeiter mit einem ungekündigten Geschäftsverhältnis, wie es seitens der Bank heißt.

Seit dem Rücktritt von Schmerl und von Finckenstein haben viele Mitarbeiter Alantra verlassen. So ist beispielsweise Elisa Patricia Suhl als Head of M&A im April zu Hg Medical gewechselt. Auch Sascha Overkamp ging von Bord, nachdem zuvor bereits Sven Harmsen zu MCF Corporate Finance und Mathias Heymann zu Imap gewechselt waren.

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